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100 Jahre Motorflug! Was viele nicht wissen...

 
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Robin
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Hier seit: 17.11.2002
Beiträge: 247

BeitragVerfasst am: Fr, 19 Dez 2003, 3:13    Titel: 100 Jahre Motorflug! Was viele nicht wissen... Antworten mit Zitat

...das zwar am 17. Dezember 1903 den Gebrüdern Wright in Kitty Hawk an der Atlantikküste des US-Bundesstaates North Carolina der erste Motorflug mit einem 272 kg schwern Doppeldecker names "Flyer I" gelungen ist und innerhalb von 12 Sekunden eine Flugstrecke von 36 Metern in der Luft zurückgelegt wurde.

So schreiben es zumindest die Geschichtsbücher.

Jedoch schon am 18. August 1903, also rund 4 Monate vor den Gebrüdern Wright, machte Karl Jatho, ein hannoverscher Magistratsbeamter, auf der Vahrenwalder Heide seinen ersten Flug mit einem Drachenflieger. Mit diesem Flugobjekt, angetrieben von einem 12-PS-Einzylinder-Buchet-Motor, flog er dann in einer Höhe von einem Meter, eine Strecke von 18 Metern.

Schon im November ermöglichten Verbesserungen an dem Drachenflieger durch Jatho, Flüge von 60 Metern Länge.

In Geschichtsbüchern sind diese Leistungen von Jatho überraschender Weise nicht zu finden. Jedoch können die persönlichen Dokumente, Fotos, Zeugenberichte und das Drachenmodell, die im historischen Museum Hannover schlummern, eingesehen werden.

Bis heute ist Jatho lediglich ein Gedenkstein gewidtmet, welcher versteckt auf einer unscheinbaren Wiese in einer Nebenstrasse von seinem Wohnort positioniert wurde. Mittlerweile sind jedoch verschiedene Arbeitskreise bemüht, die entsprechende Historie zum 1. Motorflug zu korrigieren und das Original nochmals nachzubauen.

Die USA gibt dieses Jahr zum Gedenken der Gebrüder Wright Einhundert Millionen Dollar für verschiedene Gedenkveranstaltungen aus.

Den Arbeitskreisen, welche zum Gedenken von Jatho bemüht sind, die Histrorie zu korrigieren, ist es nicht einmal gelungen, rechtzeitig zum 100. Jahrestag, Einhundertausend EUR durch Spendengelder zusammen zu bringen und den Nachbau des Originals präsentieren zu können.

Liebe Grüße
Robin
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flyingmik
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Hier seit: 06.10.2002
Beiträge: 144
Ort: Heidelberg/Germany

BeitragVerfasst am: Fr, 19 Dez 2003, 8:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ist ja interessant - davon hatte ich noch nie gehört.

Klickst Du hier: www.weisskopf.de

Hier geht es um den Herrn Gustav Weisskopf, einen Franken, der nachdem er in die USA ausgewandert war bereits 1901 die ersten Motorflüge unternommen haben soll.

Die 100.000.000,- $ für den US-amerikanischen Halli-Galli-Auftrieb am "Centennial of flight museum/airport" etc. sindmeiner Meinung nach eh' rausgeschmissenes Geld und die US-typische Materialschlacht um die Feiern hat auch NIX genützt: der Nachbau ist des Wright-Flyers ist vorgestern kaum in die Luft gekommen und das ganze war wohl eher - mmh, naja sagen wir einfach "Dürftig"... Cool

Naja, ist eben so...
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Robin
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Hier seit: 17.11.2002
Beiträge: 247

BeitragVerfasst am: Fr, 19 Dez 2003, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

@flyingmik,


genau! Den versuchten "Nachflug" habe ich auch gesehen. Ich würde sogar sagen, dass der Boden überhaupt nicht verlassen wurde. War eher ein peinliches Abkippen des "Flyer" in den Matsch.

Mit Ironie und als Witz gemeint Twisted Evil :

"Wie war das noch, wenn kein Gegenwind vorhanden ist und der Pilot nicht vorher für einen geplanten Start die entsprechende Roll- und Startstrecken berechnet? Da kann es auch ab und zu mal über kurze "Pisten" hinausgehen. Und da es sich ja um einen Flugunfall an diesem Tag gehandelt hat, hätte auch eigentlich das Gelände abgesperrt würden müssen. Der verantwortliche Pilot an diesem Tag, war ein Testpilot. Nach seiner Aussage missglückte der Flug, weil kein Gegenwind vorhanden war. Sein enttäuschtes Kopfschütteln, konnte man eindrucksvoll sehen."

"Diesen "Halli-Galli-Aufwand", wie es so schön von "flyingmik" beschrieben wurde, bringen auch nur die USA zustande. Da werden die wahren Helden noch richtig gefeiert, auch wenn es am Ende mit einer Matschlandung endet. Ach ja, der Held des Tages und Testpilot wurde nun zwischenzeitlich sicherlich entlassen und ist jetzt auf erneuter Arbeitssuche." Twisted Evil


Gustav Weißkopf: Ihm gelang am 14. August 1901 angeblich sein erster Motorflug. Sehr interessant, dass wären dann noch mal rund 2 Jahre früher als dies Jatho durchgeführt hat.

Aber wie ich gelesen habe, scheint es hier Streit wegen "vertraglichen" Vereinbarungen zwischen den rechtlichen Erben von Weißkopf und den Wrights zu geben. Aber sollten die Beweismittel für Weißkopf sprechen, sollte auch hier die Historie korrigiert werden. Nebenbei bemerkt, sein Tiefdecker ist wirklich sehr beeindruckend im Aussehen und Bau und der Idee, einen "Vogel" nachzubauen.

Also haben wir (unabhängig von der tatsächlichen Beweislage) im Moment:

14. August 1901 – Gustav Weißkopf – mit der "Nr. 21", einem Tiefdecker
18. August 1903 - Karl Jatho – mit der "System Jatho"
17. Dezember 1903 – Gebrüger Wright – mit der "Flyer I"


Liebe Grüße
Robin
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flyingmik
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 06.10.2002
Beiträge: 144
Ort: Heidelberg/Germany

BeitragVerfasst am: Fr, 19 Dez 2003, 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

Gerade war der Briefträger da und hat mir das Buch und das Video über Weisskopf (siehe Website) gebracht - mal schauen was da an Erkenntnisgewinn zu erzielen ist Question Exclamation
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Axel
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Hier seit: 30.03.2003
Beiträge: 140
Ort: Halle

BeitragVerfasst am: Sa, 20 Dez 2003, 5:07    Titel: Antworten mit Zitat

Heute um 11.30 Uhr kommt eine Dokumentation von NDR: Der erste Flieger der Welt - Der vergessene Pionier Karl Jatho. Mal sehen ...
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thborchert
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Hier seit: 14.05.2003
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BeitragVerfasst am: Sa, 27 Dez 2003, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Robin schrieb:

genau! Den versuchten "Nachflug" habe ich auch gesehen. Ich würde sogar sagen, dass der Boden überhaupt nicht verlassen wurde. War eher ein peinliches Abkippen des "Flyer" in den Matsch.


Mit Verlaub: Unsinn! Der Nachbau des Flyers war zuvor bereits geflogen - ähnlich schlecht (aber auch so gut) wie das Flugzeug der Wrights. Der Nachbau hat also voll funktioniert. Und deshalb konnte er bei dem Wetter am 17. Dezember gar nicht fliegen. Dennoch musste es natürlich bei dem Mediendruck versucht werden.

Robin schrieb:

Also haben wir (unabhängig von der tatsächlichen Beweislage) im Moment:



Tja, aber die Beweislage ist doch irgendwie wichtig, oder? Eine einzige Website (weisskopf.de) - von Menschen gemacht, die offensichtlich eine Meinung haben - zählt auf einmal mehr als ein Haufen historischer Forschung? Die Beweislage für Weisskopf ist nun mal extrem dürftig, um es milde auszudrücken.

Von fast allen Wissenschaftlern anerkannt ist dagegen, dass Jatho schon vor den Wrights "gehüpft" ist. Ebenso einig ist man sich aber zumeist, dass das nicht wirklich in die Kategorie "Flug" gehört. Denn dazu zählt nun einmal die vollständige Kontrolle um alle Achsen und die Fortsetzung des Flugs nachdem die Energie vom "Startschwung" weg ist. Und das haben nun mal die Wrights zuerst geschafft.

Im übrigen verstehe ich auch das Lästern über die Feiern nicht: Es gibt keine Technologie, die die letzten 100 Jahre so verändert und beherrscht hat wie die Fliegerei. Alle Kriege waren von ihr bestimmt. Und die Welt ist kleiner geworden wie seit Kolumbus nicht mehr. Das wird man ja wohl feiern dürfen und müssen.
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Robin
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Hier seit: 17.11.2002
Beiträge: 247

BeitragVerfasst am: Di, 30 Dez 2003, 5:10    Titel: Antworten mit Zitat

Very Happy thborchert

hallo.... keep cool Laughing

also wir sind uns einig: das war kein flug, oder? und dabei spielt es doch keine rolle, ob vor dem öffentlichen auftritt der flug gelungen ist. habe ich behauptet, dass der nachbau nicht funktionstüchtig sei? nein! also bitte mir jetzt nicht eine behauptung unterstellen, die ich nicht gemacht habe.

wer solch ein spektakel veranstaltet und 1000ende von menschen erwartungsvoll dieses geschähen beobachten, was denken die wohl, wenn dies dann so endet, wie es geendet hat?

bezüglich der "beweislage" : und ob die wichtig ist. aber ich schrieb, unabhängig davon. einfach mal "brain storming", ein paar quellen sammeln und schauen, was dabei raus kommt. Weisskopf wurde auch nicht von mir erwähnt aber es steht fest, dass dieser vor den Wrights schon flugversuche unternommen und durchgeführt hat. man beachte auch die rechtlichen vereinbarungen, welche angeblich die erben von Weisskopf mit den Wrights geführt haben. warum soll man etwas unter den tisch kehren, wenn tatsächlich noch ein anderer früher in der luft war.

ausserdem könnte weiterhin die USA die flagge hochhalten, wenn es um diese frage geht. denn weisskopf ist ja bekanntlich in die USA ausgewandert.

liebe grüße und 'nen guten rutsch in das neue jahr...

robin
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thborchert
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Hier seit: 14.05.2003
Beiträge: 447
Ort: Hamburg

BeitragVerfasst am: Di, 30 Dez 2003, 9:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Robin,

ich wollte nicht uncool sein, sorry Very Happy

Klang vielleicht böser, als es sollte. Ich habe mich mit diesem Nachbau relativ intensiv beschäftigt - und finde die Leistung dieser Gruppe enorm. Auch der wissenschaftlich-historische Erkenntnisgewinn ist sehr hoch. Nur der Haupt- und Ober-PR-Gag ist eben daneben gegangen, weil sie das Wetter nicht nachgebildet haben. Dass jetzt viele auf denen herumhacken, regt mich auf. Wollte aber nicht böse sein.

Wie gesagt: Was immer vor den Wrights passiert ist, wird man wohl nicht wirklich als Flug bezeichnen können. Und Herr Weisskopf ist eine sehr umstrittene Figur.

Guten Rutsch!

Thomas
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