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Der Übungsflug
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Roho
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 13.08.2004
Beiträge: 131
Ort: EDVK

BeitragVerfasst am: Fr, 03 Sep 2004, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Robin schrieb:Oft schaue ich mich auf verschiedenen Flugplätzen bei einem oder mehreren guten Kaffeetassen um, was andere Piloten so auf dem Vorfluggelände treiben. Und dabei stelle ich mir bei manchen die Frage, ob das Erlernte einfach "vergessen" wurde oder diese einfach nur zu faul geworden sind, bestimmte Verhaltensregelen einzuhalten, sich dabei lächerlich vorkommen, als Routine ansehen, oder wer weiß was sonst,...

Da wird ein Flugzeug morgens aus dem Hangar gerollt, ohne dabei mit der Checkliste in der Hand um das Flugzeug zu gehen, sondern gerade mal der Ölstand kontrolliert, nicht mal der Tankdeckel geöffnet um den Tankfüllstand explizit optisch oder mit Tankfüllmessstab zu prüfen, eingestiegen und abgeflogen.


Das deckt sich mit meinen Erfahrungen als Anfänger bei der Übernahme einer Chartermaschine, egal ob vom Club oder gewerblichen Vercharterer:
-Linker Tank fast trocken, rechter Tank voll bis zur Krause, Tankumschalter nicht umgestellt, einige Minuten später wäre er runtergefallen (angeblich dann Motorschaden),
-Übernahme nach vorherigem etwa 2h gewerblichen Rundflug mit "besonders erfahrenem" Piloten : Klappen nicht eingefahren, Tank nicht umgeschaltet, Vergaservorwärmung ein,Fuelpump ein,Transponder activ...
Irgendwann setzt offenbar der Schlendrian ein, ich selbst fahre auch ganz anders als ich fliege, die Einsicht in eigene Fehler setzt aber auch Selbsterkenntnis voraus. Wie bekommen wir die denn nun in die Köpfe Crying or Very sad Confused (hier im Forum scheint die überwiegende Mehrheit über diese Selbstkontrolle zu verfügen)?

Gruß Rolf (Roho um Verwechslung zu vermeiden)
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ATCler
Family-Member


Hier seit: 01.06.2002
Beiträge: 947
Ort: Berg bei Hof (EDQM) / Bayern

BeitragVerfasst am: Fr, 03 Sep 2004, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

hinsichtlich der Flugerfahrung bzw. der Einstellung zu Checklisten und eigenem Verhalten, kann ich aus unzähligen Beispielen sagen:

Die liebsten sind mir die Piloten die gerade den schein gemacht haben! Grund: Sie fliegen so wie sie es gelernt haben. Gehen kein Risiko beim Wetter u.s.w. ein.
Danach kommen gleich die "alten Hasen", die diese Bezeichnung auch wirklich verdienen. Die z.B. wissen, dass eine lange Landung kein unkontrolliertes hineinschweben in die Bahn ist und dies auch so auf den Meter umsetzen können u.ä.

Die gefährliche Phase ist die zwischen 80 und 150 Std mehr oder weniger. Hier wiegen sich viele in falscher Sicherheit. Man hat schon "etwas" Erfahrung und vielleicht auch entsprechendes erlebt (ob daraus gelernt steht auf ´nem anderen Blatt). Man geht bei Rundflügen mehr überfliegend über die Checklisten hinweg u.s.w. und es stellt sich eine gefährliche Routine / Schlendrian ein.
Die jenigen, die dann eine "einschneidende Erfahrung" machen und diese bewußt analysieren und verarbeiten, die haben dann wieder Boden unter den Füßen, die anderen... naja, eine Frage der Zeit bis sich diese Einstellung "erledigt" hat.
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Robin
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 17.11.2002
Beiträge: 247

BeitragVerfasst am: Sa, 04 Sep 2004, 2:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Luftauge,


Zitat:
Wenn man den Braten nicht riecht, kann das auch gefährlich werden, wenn grundsätzlich verschiedene Ansichten (die im Laufe der Zeit angewöhnte und die jahrzehntelang geschulte) über die Durchführung diese oder jenes Flugmanövers besteht, oder wenn der Pilot einfach nur stur ist, das kann auch passieren, wenn es ganz dumm läuft.


So sehe ich das auch. Sturheit und die Unfähigkeit, kommunikativ und fair miteinander umzugehen, auf seine Rechte pocht, nicht bereit ist, Überlegungen oder Vorschläge eines anderen zu überdenken, sollte eigentlich kein Flugzeug führen. Dies ist meine persönliche Meinung.

Diese Einstellung und Verhaltensweise kann meiner Meinung nach zu einer sehr gefährlichen Situation führen, die im schlimmsten Fall einen Flugunfall mit Todesfolge nach sich ziehen kann.

Dies beginnt schon mit der ordentlichen Flugvorbereitung, der Beurteilung der Wetterlage, der Durchführung des Fluges, die Kommunikationsbereitschaft über Flugsprechfunk und Flugnachbereitung. Flugunfälle entstehen meist dann, wenn mehrere Faktoren in Folge auftreten, also fehlerhaft durchgeführt wurden und diese Fehler nicht erkannt wurden.

Zum Beispiel zu Stur war, zu erkennen, dass ein Rückflug aufgrund der Wetterlage angebrachter gewesen wäre und sich der Pilot am Ende in eine Luftnotlage geflogen hat.

Immerhin sitzen wir in einem Segelflugzeug, Ultraleichtflugzeug, Flugzeug, Verkehrsflugzeug, Drehflügler oder Ballon. Die Physik macht keinen Unterschied ob sich "Hans Peter" mit 80 Flugstunden in einem Luftfahrzeug mit Kolbenantrieb befindet, oder ein "alter Hase" mit 8000 Flugstunden eine "747" von der Piste abheben lässt. Beide Piloten müssen also wissen, wie sie mit dem Luftfahrzeug umgehen müssen, dass ein sicherer Flugbetrieb gewährleistet ist.


ATC'ler

hat es eigentlich auch angesprochen. Denn ich habe noch keine ATC kennengelernt, die nach Kontaktaufnahme durch den Piloten erst einmal fragte, über welche Fähigkeiten und Erfahrungen der Pilot schon verfügt. ATC'ler erwartet einfach nur die für die Flugverkehrsüberwachung notwendigen und korrekten Handlungen des Piloten. Nicht mehr und nicht weniger.

Ebenso ergeben sich auch schon alleine durch die persönliche Zielsetzung, unterschiede in der Aus- und Weiterbildung. Einige Piloten sind als Verkehrsflugzeugführer/Prüfer/Fluglehrer tätig, andere als Berufspiloten und/oder Fluglehrer, der nächste widmet sich dem Segelflug und einige Piloten fahren gerne mit dem Ballon durch die Luft.

Natürlich wäre es schön, weitere Lizenzierungen zum Führen von Flugzeugen zu erlangen, meinen jetzigen Beruf an den Nagel zu hängen und mich nur noch dem Luftverkehr beruflich zuwende. Aber ich sage hier ganz offen: Das ist für meinen Geldbeutel einfach eine Nummer zu groß. Gerne würde ich mal mit einer 5.7 TOW Beech King fliegen. Bis dato konnte ich diese mal anfassen und ansehen Crying or Very sad

Und sicherlich wird es vielen wie mir gehen und vielleicht auch vergleichbare Gedanken haben.

Damit möchte ich nur darauf hinweisen, dass viele Piloten eine große Motivation besitzen, sich aber aufgrund der Kosten im Luftverkehr, nur begrenzt eine Lizenzierung und vor allem eine Weiterbildung, leisten können. Und die Kosten sinken nicht im Luftverkehr, sondern steigen und dies mit immer wieder neuen luftrechtlichen Ideen, dass man den Eindruck haben muss, die Entscheidungsträger wissen nicht, was am Ende für Gesamtkosten für einen Flug anfällt und wir scheinbar dafür das Geld im Keller drucken sollen.

Somit werde ich persönlich auch niemals einen Segelflieger, Drachenflieger oder Ultraleichtflieger belächeln oder meine Witze über diesen machen. Ich wünsche mir nur eine sehr angenehme und nette Gemeinschaft von Menschen, die den Flugsport lieben, ihre Erfahrungen und Erlebnisse austauschen und verantwortlich mit sich selbst und anderen umgehen können.

Liebe Grüße
Robin
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Rolf
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 25.01.2004
Beiträge: 112

BeitragVerfasst am: Sa, 04 Sep 2004, 16:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo luftauge,

der Unterton liegt mir wirklich fern, sorry wenn es so klang.

Liebe Grüsse
Rolf
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luftauge
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 29.06.2002
Beiträge: 400
Ort: Norddeutschland

BeitragVerfasst am: Sa, 04 Sep 2004, 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

Kein Problem, Rolf Wink

Ich fühle mich nicht persönlich angesprochen, aber was Du geschrieben hast, habe ich nun mal schon häufiger von Piloten sehr deutlich zu hören bekommen, von denen ebensowenig persönlich gemeint.
Es ist manchmal gar nicht so einfach, die teils regelrecht verwirrten Piloten wieder zu beruhigen, die sind dann schon am Telefon so "kopflos", das sie die entscheidenden wichtigen Punkte gar nicht aufnehmen.

Nur wird man im Prinzip zu einer Rechtfertigung oder Entschuldigung für etwas hingerissen, was man selber nicht gewollt, geschweigedenn gewünscht hat.

Gruß Andreas
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Rolf
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 25.01.2004
Beiträge: 112

BeitragVerfasst am: Mi, 08 Sep 2004, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

@luftauge

Hallo Andreas,

natürlich gibt es auch die von Dir zitierte Gruppe mit hoher Stundenzahl, eingeschliffenen Fehlern oder partiellem Unvermögen gepaart mit fehlender Lernbereiterschaft und Arroganz.

In diese Schublade wollte ich mich aber nicht als Antwort darauf gedrängt sehen, weil
ich mich gegen das blinde Generalisieren, ein Fluglehrer sei automatisch und immer der bessere Pilot und könne keine Krücke sein, wendete.

Gruß Rolf
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