zu eddh.de ... eddh.de
Das eddh.de-Forum
 
 FAQFAQ   SUCHENSUCHEN   MitgliederlisteMitgliederliste   UsergruppenUsergruppen   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LOGINLOGIN 

Abschaltung des zivilen ELT auf Freq. 121,500 ab 01.02.2009

 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    eddh.de Foren-Übersicht -> Technik
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
ATCler
Family-Member


Hier seit: 01.06.2002
Beiträge: 947
Ort: Berg bei Hof (EDQM) / Bayern

BeitragVerfasst am: Mi, 17 Sep 2008, 18:03    Titel: Abschaltung des zivilen ELT auf Freq. 121,500 ab 01.02.2009 Antworten mit Zitat

Wichtige Information des RCC Münster (=Rescue Coordination Center)

Zitat:
Quelle: RCC Münster, DAeC

Zivile Notsender (ELT) Exclamation

In wenigen Monaten, am 01. Februar 2009, wird die Überwachung der analogen ELT mit einer Sendefrequenz von 121,5 MHz durch die COPAS/SARSAT Satelliten eingestellt.

Zivile Notsender (ELT) strahlen derzeit auf 121,5 MHz und 406 MHz ein Notsignal aus.

Wenn Sie sich mit dem Gedanken einer Neuanschaffung eines ELT tragen, sollten Sie aus diesem Grund auf digitale 406 MHz Notsender umsteigen.

Die Suchaktionen sind effektiver und führen viel schneller zum Auffinden der Notposition. Neben dem schnelleren Auffinden liegt der Vorteil in der Abstrahlung eines Hexadezimalcodes an Hand dessen sich das Luftfahrzeug eindeutig identifizieren lässt und aus der Registrierdatenbank bei COPAS/SARSAT aus der hinterlegten Notfalladresse schnell ein Ansprechpartner zugeordnet werden
kann.

BEACHTEN SIE:
... das funktioniert nur, wenn Sie Ihr ELT auch registriert haben.
In Deutschland erfolgt die Registrierung von 406-MHz-ELT über das Luftfahrt-Bundesamt (LBA)."


Den vollständigen Info-Flyer des RCC Münster gibts als Download (DAeC-Homepage) hier (PDF, 23KB):
http://www.daec.de/aktuell/downfiles/Notsender1.pdf


Grüße,
Thomas
Nach oben
User-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
ATCler
Family-Member


Hier seit: 01.06.2002
Beiträge: 947
Ort: Berg bei Hof (EDQM) / Bayern

BeitragVerfasst am: Mi, 17 Sep 2008, 18:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ergänzende Information von der Redaktion von PuF:

Zitat:
Hallo Herr Schmidt,

danke für den Hinweis, zu erwähnen wäre noch, dass das 121,5er ELT nur für die Sat-Ortung abgeschaltet wird. Für herkömmliche Peilung der SAR-Dienste bleiben diese ELTs weiter nutzbar.

Sofern man keine Oceanic-Flights plant würde ich als erst umrüsten wenn beim alten ELT die Batterie abgelaufen ist.

Genauere Informationen zu den Unterschieden zwischen diesen ELTs sowie der Registrierung auch in der letzten Pilot und Flugzeug Ausgabe 2008/09, Seite 42 ff.

MfG
Jan Brill
Nach oben
User-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
FlyingDentist
eddh.de User


Hier seit: 09.07.2004
Beiträge: 8
Ort: Schlüchtern

BeitragVerfasst am: Do, 18 Sep 2008, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann die Empfehlung von Herrn Brill nicht ganz teilen:

Die Satellitenortung der Frequenzen 121,5 und 243 MHz werden zum 01. Februar 2009 abgeschaltet. Das bedeutet, ein auf diesen Frequenzen ausgestrahltes Notsignal wird nur mehr von Luftfunkstellen und terrestrischen Stationen empfangen, die diese Kanäle überwachen.
Was geschieht aber, wenn z.B. ein Airliner in FL 200 ein Notsignal auffängt? Na klar, er meldet den Notfall der SAR-Leitstelle, kann dabei aber bestenfalls sagen, dass er das Signal über Norddeutschland, Süddeutschland oder mit ähnlich präziser Ortsangabe empfangen hat. Um einen Rettungseinsatz einzuleiten, muss nun die SAR-Leitstelle die Bundesnetzagentur bemühen, damit sie mit ihren terrestrischen Peilern das Signal ortet. Wie lange das, ganz abgesehen von den, dieser Methode ohnehin innewohnenden technischen Unwägbarkeiten dauert, wenn man damit eine Behörde betraut, möchte ich mir lieber nicht vorstellen. Eine zeitnahe und zielgerichtete Rettungsaktion erscheint mir jedenfalls ziemlich unwahrscheinlich.

Viele Piloten und auch Herr Brill scheinen diese Umstände leider zu ignorieren und vertrauen auf die "herkömmliche Peilung der SAR-Dienste" ohne offenbar zu wissen, wie diese nach dem 1. Februar 2009 konkret abläuft. Meiner Meinung nach nützt nach diesem Termin ein herkömmliches ELT genauso viel wie eine Regenschirm, beim Absprung aus einem Flugzeug!!
Denn machen wir uns doch nichts vor, entweder wir haben´s nach dem Crash entgültig überstanden und fliegen künftig mit eigenen Flügeln, oder aber die nötige Hilfe sollte schnellstens vor Ort sein. Dabei allerdings ausgerechnet von der Bundesnetzagentur abhängig zu sein, will sicher keiner!!

Michael
Nach oben
User-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
ATCler
Family-Member


Hier seit: 01.06.2002
Beiträge: 947
Ort: Berg bei Hof (EDQM) / Bayern

BeitragVerfasst am: Do, 18 Sep 2008, 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Michael,

sehe ich auch so... Confused

Schreib doch mal Deine Einschätzung ins PuF-Forum, ich habe den Threat dort auch eingestellt:
http://www.pilotundflugzeug.de/forum/2008,09,17,18,5023435

Mal sehen was Herr Brill dazu sagt...


Grüße,
Thomas
Nach oben
User-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
FlyingDentist
eddh.de User


Hier seit: 09.07.2004
Beiträge: 8
Ort: Schlüchtern

BeitragVerfasst am: Do, 18 Sep 2008, 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Thomas,

hab´ ich gemacht, schau´n wir mal...

Michael
Nach oben
User-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
longrange1
eddh.de-Stamm-User


Hier seit: 06.09.2007
Beiträge: 42
Ort: Hamburg

BeitragVerfasst am: Do, 18 Sep 2008, 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Thomas, hallo Michael,

ich teile die Einschätzung von Jan Brill.

Solange man sich fliegerisch in zivilisierten Gebieten wie Mitteleuropa aufhält, ist imho die Ortung durch Satelliten nicht so wichtig. Denn wenn ein Problem auftauchen sollte, so wird man doch mit großer Sicherheit noch in der Lage sein, über Funk einen Notruf abzusetzen, welcher mit einer präzisen Position (besser als eine Satellitenposition) versehen ist (schließlich nur ein Knopfdruck am GPS) – und das solange man noch in der Luft ist, also zum frühest möglichen Zeitpunkt. Die Satellitenortung hingegen dauert selbst mit den neueren Satellitenverfahren bis zu 1,5 Stunden (wenn ich das richtig im Hinterkopf habe) - und damit viel zu lange. Es geht deshalb bei dem ELT aus meiner Sicht nicht in erster Linie um die Satellitenortung, sondern um die präzise Zielführung der SAR-Kräfte – und die ist mit 121,5 MHz nach wie vor gegeben.

Viele Grüße

Klaus
Nach oben
User-Profile anzeigen Private Nachricht senden
einpilot
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 25.01.2007
Beiträge: 156

BeitragVerfasst am: Fr, 19 Sep 2008, 9:53    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber Klaus, es gibt beliebig viele Unfälle, bei denen der Pilot keinen Notruf abgesetzt hat, sondern am Abend irgendwann einmal vermisst wurde. Ich denke nicht, dass diese Piloten bewusst keinen Notruf abgesetzt haben, weil sie aufs ELT vertrauten. Dass herkömmliche ELTs im Ernstfall leider all zu oft nicht funktioniert haben, ist dann wieder ein anderes Thema. (Aber auch ein weiterer Grund, aufzurüsten!)

Wenn Herr Bill geschrieben hätte, dass er persönlich nicht aufrüstet, so wäre das völlig ok. So aber, wie er es formuliert hat, kann es nur als Empfehlung für andere verstanden werden. Und das ist meiner Meinung nach schon beinahe kriminell.
Nach oben
User-Profile anzeigen Private Nachricht senden
ATCler
Family-Member


Hier seit: 01.06.2002
Beiträge: 947
Ort: Berg bei Hof (EDQM) / Bayern

BeitragVerfasst am: Fr, 19 Sep 2008, 10:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Klaus,

Zitat:
Die Satellitenortung hingegen dauert selbst mit den neueren Satellitenverfahren bis zu 1,5 Stunden (wenn ich das richtig im Hinterkopf habe) - und damit viel zu lange.

Hallo???
Das liegt an der Verwendung des alten Leosar-Systems für die 121,500.
Das neuere, auf 406 MHz basierende Geosar-System, ist da wesentlich schneller, bis es einen verläßlichen Alert produziert.
So wird nach Aktivierung eines Beacons der Alert in 99% aller Fälle innerhalb von 10 Minuten produziert, also etwa 43 Minuten schneller/eher als beim Leosar.
Die RCC sind vollautomatisch mit den Mission-Controlcentern verlinkt und erhalten die Daten ab dem Alert in Echtzeit oder via z.B. AFTN etc.

Alle Infos zu dem System Cospar-Sarsat gibts hier:
http://www.cospas-sarsat.org

Spezifikationsdokumente des Systems hier:
http://www.cospas-sarsat.org/Documents/gDocs.htm


Grüße,
Thomas
Nach oben
User-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
longrange1
eddh.de-Stamm-User


Hier seit: 06.09.2007
Beiträge: 42
Ort: Hamburg

BeitragVerfasst am: Fr, 19 Sep 2008, 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo einpilot,

ich habe zwar keine Statistik zur Hand, aber Du hast sicherlich Recht, dass in vielen Fällen (niedrige Höhe, Einflug in Schlechtwetter) kein Notruf mehr abgesetzt werden konnte, weil dafür keine Zeit mehr war. Insofern bin ich fürchte ich zu sehr von meinem eigenen Erfahrungshorizont ausgegangen, wobei meine Fliegerei sich im wesentlichen oberhalb von FL100 abspielt und ich eigentlich immer mit irgendeiner Radarstation sowieso im Kontakt bin. Dabei hoffe ich dann, dass aufgrund eines (hoffentlich nie nötig werdenden) Notrufs der SAR Hubschrauber schon in der Luft ist bevor ich überhaupt am Boden bin – es im Idealfall zu einem unmittelbaren Rendezvous direkt am Platz meiner Notlandung kommt.

Aber für die Fälle, in denen ein Notruf nicht mehr abgesetzt werden kann, ist das 406 MHz beacon sicherlich von Vorteil.

Hallo Thomas,

hier liegt glaube ich ein Missverständnis bzw. eine Verwechslung zwischen dem Zeitpunkt des Empfangs des Notrufs und dem Zeitpunkt der Ortung der Unglückstelle vor. Es ist richtig, mit den GEOSAT-Satelliten (das sind die geostationären) wird der Notruf quasi sofort empfangen. Damit weiß man dann, dass ein Notruf abgesetzt wurde und auch von wem. Aber man weiß noch nicht, wo man suchen soll. (Es sei denn, das Signal enthielt gleich mit die GPS-Positionsdaten). Denn für die Ortung des Notsignals ist das System weiterhin auf die Dopplerfunktion der LEOSAT-Satelliten (das sind die in niedriger Höhe auf Polbahnen) angewiesen. Die GEOSAT-Satelliten können nämlich nicht orten, eben weil sie geostationär sind. Und für die Ortung durch die LEOSAT-Satelliten muss sich die Erde unter der Bahn dieser Satelliten soweit gedreht haben, dass die Unglückstelle in quasi-Sichtweite eines dieser Satelliten gerät.

Und das braucht Zeit. Zitat aus der Systemspezifikation: „maximum waiting times could vary between less than one hour at high latitudes to less than two hours near the equator.”

Von daher dürfte es empfehlenswert sein, sich im Falle der Anschaffung eines 406 MHz ELT’s für eines zu entscheiden, welches ein integriertes GPS besitzt und nicht nur die Gerätekennung, sondern auch gleich die Position mit übermittelt.

Viele Grüße

Klaus
Nach oben
User-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    eddh.de Foren-Übersicht -> Technik Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB 2 © 2001, 2002 phpBB Group
Deutsche Übersetzung von phpBB.de