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Nervosität
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frankito
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Hier seit: 20.09.2002
Beiträge: 135
Ort: Lissabon

BeitragVerfasst am: Di, 09 Sep 2008, 15:28    Titel: Nervositaet Antworten mit Zitat

Hallo Elli,

ich kenne das von dir beschriebene Gefühl sehr gut, es ging und geht mir auch heute noch (manchmal) so. Ich habe deswegen auch schon mal einen Flug nicht angetreten, da sass ich mit Gast schon angeschnallt im Flieger, Pre engine start checklist am abarbeiten und dann kamen noch so ein paar Kleinigkeiten hinzu, (defekter Funkknopf an meinem Horn, Wackelkontakt an der Headsetbuchse), so dass mir mein Bauchgefuehl dann gesagt hat: Lass es besser, das hab ich dann auch. Fliegen soll ja Spass machen und nicht zum unangenehmen Stress ausarten.

Mein Tipp fuer dich: Flieg ab und zu mit jemandem der deutlich mehr Erfahrung hat als du, muss ja kein Lehrer sein, und lass deine Ablaufroutinen dann beim gesamten Flug vom Aussencheck bis nach der Landung von dem anderen Piloten mal kritsich beurteilen. Vielleicht findet er / sie als neutraler Beobachter ja Schwachpunkte, die du unbewusst auch wahrnimmst aber fuer dich allein nicht klar definieren kannst. War bei mir so und hat mir geholfen, das ich nun fast immer mit wenig bis keinem "unguten" und viel "gutem" Kribbeln an den Start rolle...

BTW: Mein persoenlicher "Schwachpunkt" war im uebrigen zu hastiges Abarbeiten der Checks und fast jedesmal ein ungutes Gefuehl unmittelbar vor dem Takeoff irgendetwas vergessen zu haben... Ein auch fliegender Freund und Fluglehrer hat mir dann geraten, mir mit allem etwas mehr Zeit zu lassen, alle Checkpunkte wirklich auch anhand der Liste zu pruefen und jedes Item wenn moeglich "anzufassen" und nicht nur zu sagen, es sei gecheckt und mir als dritte, "eigene" und zusaetzliche Checkinstanz kurz vor dem Takeoff einen "Flow" durchs Cockpit anzugewoehnen, eine letzte Pruefung aller wichtigen Instanzen auf dem Panel von links nach rechts. Vor dem TO im Falle der Cessna 152 in etwa:

abflugbriefing (einmal lautes herunter"beten" der moeglichen emergency scenarios waehrend start)

dann von links nach rechts uebers panel:
Primer locked,
Magentos both,
Main switch and alternator on,
main fuel valve on,
trim takeoff,
carb heat off,
throttle 1000
mixture rich,
flaps set

T/O clearance (wenn noetig) recieved und ab auf die Bahn
...
lights, transponder on
throttle full

und ab dafuer!

Smile

So mache ich das nun und das klappt prima. Das geht uebrigens genau so gut fuer die Checks vor der Landung.

Gruss und weiterhin guten Flug,

Frank
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Mayday
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Hier seit: 28.12.2005
Beiträge: 71

BeitragVerfasst am: Di, 09 Sep 2008, 18:34    Titel: Re: Nervosität Antworten mit Zitat

Elli schrieb:

ich habe vor etwa 2 Jahren meine Privatpilotenlizenz erworben und bin seither ca. 40 h geflogen.

Legt sich das mit steigender Flugerfahrung?


Hallo Elli,

40 h sind ja noch nicht so wahnsinnig viel, und ich glaube ganz bestimmt das du mit steigender Flugerfahrung sehr viel ruhiger wirst.

Beim Motorflug kenne ich dieses Gefühl komischer Weise weniger, beim Segelflug besonders an der Winde habe ich es nach tausenden von Starts immer noch ab und zu in leichter Form, vielleicht weil nicht ich es bin der da den Gashebel der Winde bedient?

Man kann jedoch einiges tun um ruhiger zu werden, steige entspannt in das Flugzeug und gehe Punkt für Punkt durch, lass keine Hektik aufkommen und lass dich auf keinen Fall hetzen, von niemanden auch von dir selber nicht!

Plane in deine Flugvorbereitung eine kleine Entspannungsphase ein bevor es wirklich losgeht, ein par Minuten einfach die wohl bekannte Karte studieren, an etwas schönes dabei denken und entspannen, wenn zu viel Trubel auf dem Platz ist verziehst du dich einfach aufs stille Örtchen zur "Kurzmeditation". Smile

So lange es nur kribbelt und du nicht handfeste Ängste entwickelst ist aber alles in bester Ordnung... mit etwas Kribbeln im Bauch arbeitet der Kopf schneller... und wie hier von einigen beschrieben kann das ja sogar auch ein schönes Gefühl sein.

Versuche einfach mal wenn es deine Zeit erlaubt in kurzen Abständen möglichst viel zu fliegen und du wirst sehen das du sehr schnell mehr Sicherheit bekommst.

Ist es aber wirklich echte Angst die sich da breit macht finde ich den Vorschlag den hier jemand gemacht hat, einen erfahrenen Co der dir bestätigt das du alles richtig machst, keinen schlechten Ansatz um dieser Angst zu begegnen.

Liebe Grüße

Mayday
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swisscubpilot
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Hier seit: 03.06.2002
Beiträge: 218
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BeitragVerfasst am: Di, 09 Sep 2008, 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Offenbar weiss ich nicht, was "kribbeln" bedeutet.

Freude am Fliegen kann wohl nicht gemeint gewesen sein. Logisch, dass ich die selber habe.

Bauchentscheidungen: auch die gibts bei mir, und wahrscheinlich ungleich öfter als bei andern, denn die Bedinungen unten auf einem Gletscherlandeplatz sind im Flug praktisch nie vollständig empirisch zu erfassen.

Ungutes Gefühl vor jedem Start? Sorry: sowas, darf es langfristig sicher nicht geben.

Wir müssen einfach nüchtern zur Kenntis nehmen, dass es eine ganz geringe Prozentzahl an Menschen gibt, die nicht fliegen sollten. Es sind diejenigen, die zum Beispiel nach einer Motorpanne völlig blockiert am Steuerhorn ziehen, um die Höhe zu halten und die, wenn sie dann z.B. mit einem UL in der Vrille sind, auch noch schlicht "vergessen" den Fallschirm zu aktivieren.

Die meisten merken sehr wohl selber, wenn sie zu dieser Kategorie Menschen gehören und hören wieder auf. Mindestens zweien aber habe ich das auch schon unter 4 Augen direkt ins Gesicht sagen müssen. Beide leben noch und fliegen nicht mehr.

Hans
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frankito
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Hier seit: 20.09.2002
Beiträge: 135
Ort: Lissabon

BeitragVerfasst am: Mi, 10 Sep 2008, 11:07    Titel: kribbeln Antworten mit Zitat

Moin Hans,

gebe dir Recht, vor jedem Flug in eine Art mentale Angststarre zu fallen und dennoch zu fliegen ist sicher keine gute Idee. Ich denke, mit den relativ wenigen Stunden die Elli hat (40) ist es aber normal, das gewisse Unsicherheiten vorhanden sein koennen, und darum hatte ich auch von meiner eigenen Erfahrung diesbezueglich erzaehlt.

Mit der wachsender Zahl der Flugstunden waechst schliesslich auch die Routine im Cockpit, und wenn man sich auch DANN noch kritisch selbst beurteilen kann, wenn man viele hundert oder gar tausend Stunden im Buch stehen hat, dann ist man doch auf der sicheren Seite, finde ich.

Leider gibt es ja auch die traurigen Faelle von Piloten, von denen es immer heisst, der fliegt sich irgendwann ums Leben. Mir ist gerade neulich wieder von so einem Fall berichtet worden, High Performance Einmot schlechte Sicht, niedrige Wolkenuntergrenze, Zielplatz IMC und nicht anfliegbar bei solchem Wetter, huegelige Umgebung, Pilot zwar mit IFR Rating aber wenig IMC Erfahrung, und mit VIEL Selbstueberschaetzung... irgendwo Porta Westfalica oder so... Der lebt nicht mehr, trotz vieler, vieler Flugstunden. Und seine Paxe, die sich im anvertraut haben, ebenfalls nicht...

Wie heisst es doch so schoen: "You start with a bag full of luck and an empty bag of experience. The trick is to fill the bag of experience before you empty the bag of luck."

Ist was wahres dran. In diesem Sinne guten Flug!

Gruss, aus LPPT, Frank
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Mayday
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Hier seit: 28.12.2005
Beiträge: 71

BeitragVerfasst am: Mi, 10 Sep 2008, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

swisscubpilot schrieb:
Wir müssen einfach nüchtern zur Kenntis nehmen, dass es eine ganz geringe Prozentzahl an Menschen gibt, die nicht fliegen sollten. Es sind diejenigen, die zum Beispiel nach einer Motorpanne völlig blockiert am Steuerhorn ziehen, um die Höhe zu halten und die, wenn sie dann z.B. mit einem UL in der Vrille sind, auch noch schlicht "vergessen" den Fallschirm zu aktivieren.


Hallo Hans,

ich gebe dir völlig recht das es Leute gibt die nicht zum Piloten geschaffen sind, die meisten dieser Menschen machen deshalb die Ausbildung erst gar nicht, manche brechen sie ab und andere hängen den Schein an den Nagel... und ganz wenige fliegen einfach bis der berühmte Krug am Brunnen bricht.

Trotzdem darfst du das mit dem "Kribbeln" nicht so schwarz/weiß sehen... es gibt zwischen absoluter Coolness und Todesangst unendlich viele stufenlose Schatierungen in bunten Farben... eine leichte Aufgeregtheit muß sich nicht automatisch lähmend und der Sicherheit abträglich auswirken.

Du bist ein erfahrener Flieger der es gewohnt ist um die Berge zu sausen, würdest du mir aber erzählen das du deinen ersten Alleinflug nach dem der Lehrer das erste mal ausgestigen ist im Ruhepuls absolviert hättest, dann wäre ich mir nicht ganz sicher ob du etwas in einem Cockpit verloren hättest... ganz gesund ist ständige Emotionslosigkeit ja nun auch nicht... Teil deiner Sicherheit und Ruhe ist doch wohl auch die Erfahrung die du seit dem als Pilot gesammelt hast?

Auf was ich hinaus will...
Ich finde es etwas überzogen zu sagen Elli hat nichts in einem Cockpit verloren weil es bei ihm/ihr? "kribbelt" wenn der Start bevor steht, per Ferndiagnose ist sowas doch kaum feststellbar.

Ich gebe dir aber recht, sind da handfeste und lähmende Ängste im Spiel muß gehandelt werden... das bedeutet aber auch nicht automatisch das sofort die Fliegerei an den Nagel gehängt werden muß... Ängste unter Kontrolle zu halten ist nämlich sehr gut erlernbar.

Zudem 40 Stunden sind wirklich nicht viel... da finde ich frische Piloten mit riesengroßer Klappe gegenüber ihren Fußgängerfreunden und totaler Selbstüberschätzung viel schlimmer als jemand der den gebotenen Respekt vor der Sache hat... das Optimum liegt natürlich in der Mitte von Herzinfarkt und gelangweilt einschlafen.

Ich habe auch schon viele Stunden Flugerfahrung, aber zur Zeit steige ich auch mit einem... wie erkläre ich das jetzt?

Es ist keine Angst, auch nicht ein wirklich schlechtes Gefühl, nur nicht so sicher und gut wie sonnst... ein leichtes Kribbeln wäre schon eine passende Beschreibung Smile... in mein Flugzeug.

Der Grund ist einfach das vor 3 Monaten meine kleine Tochter auf die Welt gekommen ist und ich auch schon vor ihrer Geburt nicht so viel ins Flugzeug gekommen bin wie ich es gerne gehabt hätte da ich mich um ihre hochschwangere Mutter gekümmert habe, ich bin einfach weniger geflogen als sonst und schon geht es los.... Man erwischt sich quatsch im Funk zu reden und alles andere geht auch weniger leicht von der Hand als gewohnt, ich muß mehr nachdenken um Dinge zu tun und abzurufen die vorher meine "CPU" quasi per Autostart im Hintergrund ausgeführt hatte.

Ich bin einfach in den letzten 15 Jahren noch nie so wenig geflogen wie jetzt und das merkt man eben beim Fliegen... zumindest in so fern das ich fünfmal anstatt dreimal prüfe und nachdenke wenn ich was tu.

Und das sollte bei jemanden der in 2 Jahren nur 40 Stunden geflogen ist ebenso sein... das finde ich unbedingt!

Viele Grüße

Mayday
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swisscubpilot
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Hier seit: 03.06.2002
Beiträge: 218
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BeitragVerfasst am: Mi, 10 Sep 2008, 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

Mayday schrieb:
40 Stunden sind wirklich nicht viel
Ich stimme meinen beiden Vorrednern zu. Habe ja auch geschrieben, dass es erst mit mehr 200 Stunden deutlich bessern müsse. Also keine Rede davon, dass der/die? Elli jetzt aufhören müsse.

Wenn von "Ferndiagnose" gesprochen wird, dann haben wohl eben jene sie abgeben, die meinten, es sei auf alle Fälle alles ok. Lediglich dagegen habe ich reagiert.

Aus der Schilderung im ersten Posting kann man nämlich weder das eine noch das andere weissagen.

Was ist zu raten?
Es scheint mir, dass 40 Stunden in den ersten 2 Jahren eher zu wenig sind, um wirklich Sicherheit aufzubauen. Fliegen ist nicht etwas, das man so nebenbei auch noch macht. Vielfach wird da zuwenig darauf hingewiesen.

Besonders, wenn immer wieder nach den mininmalen Kosten und der günstigsten Flugschule für eine Ausbidlung gefragt wird, dann sollte die Gegenfrage sofort sein, ob auch genug Zeit und Geld zur Verfügung steht, mindestens in den ersten 3 Jahrem nach der Prüfung jeweils in die Region von 50 Stunden pro Jahr zu kommen. Es versteht sich von selbst, dass das unbequem ist, und die Flugschulen genau diese Frage den Interessenten gar nie stellen.

Hans
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einpilot
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Hier seit: 25.01.2007
Beiträge: 156

BeitragVerfasst am: Do, 11 Sep 2008, 1:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ich muss mich Hans anschliessen. Die allermeisten Privatpiloten haben schlicht zu wenig Praxis. Auch diese ominiösen 200 Stunden helfen da nicht weiter, wenn sie in 15 Jahren erflogen werden! Meiner Meinung nach läuft mindestens während der ersten paar Jahre unter 50 Stunden pro Jahr gar nichts. Das lässt sich natürlich einfach sagen, aber nicht ganz so einfach bezahlen.

Der DAeC hat übrigens ein Plakat gemacht, das illustriert, was Segelflieger so als angemessenes Training erachten: http://www.daec.de/se/downfiles/trainingsbar.pdf Segelflieger haben natürlich den Vorteil, dass sie – je nach Verein und angewandtem Tarifmodell – tatsächlich auch als Normalverdiener ohne weiteres 100 Stunden und mehr pro Jahr in der Luft sein können. Rechne nun noch, dass das, was die da in der Regel machen, in der Motorfliegerei als mehrstündiges intensives "Airwork" gelten würde, so kommt die ernüchternde Erkenntnis, dass man als normalverdienender Motor-Privatpilot überhaupt nie einen wirklich sicheren Trainingsstand erreichen kann. Soll man darum mit Fliegen aufhören? Nein, aber die Unsicherheit wird bei vielen nie verschwinden.

Ganz wichtig erachte ich – und zwar völlig unabhängig vom Trainingsstand – ein seriöses Abflugbriefing vor *jedem* Start. Also: Nach dem Abarbeiten der Checkliste und vor dem Auflinieren konzentrieren und alle denkbaren Situationen und die damit verbundenen Optionen gedanklich durchspielen. Wie sind die aktuellen Bedingungen (Wind, Boden...)? Passt das zur Leistung/Beladung des Flugzeugs? Wie muss die Geschwindigkeit zunehmen, wo breche ich allenfalls den Start ab? (v.a. natürlich auf kurzen Pisten wichtig.) Optionen/Notlandemöglichkeiten bei Motorausfall in verschiednen Höhen. Bei kritischen Plätzen (meine Homebase ist so einer) spreche ich die Optionen für Motorausfall (bzw. Seilriss im Segelflugzeug) während des Starts laut vor mich hin: Feld sowieso, jetzt Feld sowieso, jetzt Umkehrkurve, etc. Und zwar nicht einfach so hingeplappert, sondern wirklich mit der klaren inneren Einstellung. Das bringt nicht nur ganz reale Sicherheit, sondern auch ein sicheres Gefühl. (Andernfalls ist es höchste Zeit für ein Notlandetraining mit Fluglehrer!)

Übrigens hat mich persönlich die Kunstflugerweiterung enorm weiter gebracht. Seither sitze ich komplett anders in ein Flugzeug.
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luftauge
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Hier seit: 29.06.2002
Beiträge: 400
Ort: Norddeutschland

BeitragVerfasst am: Do, 11 Sep 2008, 10:03    Titel: Antworten mit Zitat

einpilot schrieb:

...
Wie muss die Geschwindigkeit zunehmen, wo breche ich allenfalls den Start ab? (v.a. natürlich auf kurzen Pisten wichtig.) Optionen/Notlandemöglichkeiten bei Motorausfall in verschiednen Höhen. Bei kritischen Plätzen (meine Homebase ist so einer) spreche ich die Optionen für Motorausfall

Guter Punkt:
Verhalten in besonderen Fällen wird imo viel zu selten bedacht. Fängt beim einfachen Langsamflug an, und hört bei Notlandeübungen auf. Sowas wird zum großen Teil immer noch *nur in der Schulung* gemacht, aber danach nie wieder.

Höre ich immer wieder bei Übungsflügen. Darum machen wir das unterwegs an einem Nachbarflugplatz und zum Abschluß auf dem Heimatflugplatz, nicht weil *ich* es für unbedingt wichtig halte oder will, sondern weil die Piloten Hemmungen haben, es von sich aus zu üben, niemand wird daran gehindert, selbständig Notlandeübungen aus 2000ft oder niedriger zu machen. Es denkt einfach niemand daran, sowas zu machen, dabei ist das eine sehr interessante und lehrreiche Übung.

Ist auch kein Vorwurf, sondern eine Beobachtung - und die Piloten sind immer wieder erstaunt, wie weit eine C172 trotz Gleitwinkel "1 zu Backstein" segeln kann. Wenn man sowas regelmäßig macht, vllt. einmal im Monat als Abschlußlandung eines beliebigen Fluges, dann kann man einen gewissen Teil "negativen Kribbelns" beseitigen, und damit zugleich Sicherheit gewinnen.
Wenn man dann begriffen hat, wie es läuft, macht es richtig Spaß, und man steigt evtl. sogar ein, nur um noch bessere Ziellandungen aus der Notlandeübung heraus zu entwickeln Wink

btw "40h in zwei Jahren":

Das ist für heutige Maßstäbe eigentlich eine reife Leistung, vor 20 Jahren wäre das auch schon nicht schlecht gewesen. Ich kann mich an genug Vereinskollegen erinnern, die jedes Mal zur Scheinverlängerung kurz vor Ultimo ihre Mindestanforderung in einer Woche abgerissen haben, und zwei Jahre vorher so gut wie nur regelmäßige Platzrunden geflogen haben.

Regelmäßigkeit ist imo wichtiger als hohe Stundenleistung, und diese Regelmäßigkeit kann man sich "inhaltlich" frei gestalten, man muss einfach nur "dran bleiben"

Gruß Andreas
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KlausPW
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Hier seit: 04.08.2007
Beiträge: 43

BeitragVerfasst am: Sa, 13 Sep 2008, 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

swisscubpilot schrieb:
Sorry, kribbelt es Dich auch, wenn Du dich ins Autos setzt?

Wenn das Kribbeln mit 200 Stunden Erfahrung nicht restlos aufgehört hat, dann unbedingt den Schein abgeben. Meine Meinung.

Hans


Hallo Hans,

laut Flugpsychologie gibt es eine Abhängigkeit zwischen Erregungsgrad (Kribbeln im Bauch), Motivation und Leistungsvermögen:

Demnach wird die höchste Leistung bei hoher Motivation und mittlerem Erregungsgrad erbracht.

Ein hoher Erregungsgrad (Verkrampfung) aber auch ein niedriger Erregungsgrad (Selbstüberschätzung, Coolness), führen zu einer Beeinträchtigung des Leistungsniveaus.
---siehe z.B. hier: http://www.daec-med.de/hpl-lehrscript.pdf
--

Ich für mich hoffe jedenfalls, dass das Kibbeln nie aufhört.

Noch eine Anmerkung:
Aus Fehlern lernen ist ein wichtiger Bestandteil der fliegerischen Weiterentwicklung. Dazu gehört auch der Austausch mit andern Piloten. Aber wer gibt schon gerne Fehler zu, wenn man statt Reflektion Spott, Häme und besserwisserische Belehrungen erntet?
Deine Aussage "Den Schein abzugeben" ist ein Totschlaghammer für Leute, die ihre Zweifel, Unsicherheiten und u.U. begangene Fehler mit anderen teilen möchten.

Mag ja sein, dass du ein fehlerfreier Superpilot bist: Glüchwunsch!!!
Aber in einem Beitrag wie diesem: einfach mal Zurückhaltung üben.

Grüße

Klaus
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