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Brauchen wir den Flugleiter noch?
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crossflight
eddh.de-Stamm-User


Hier seit: 02.06.2002
Beiträge: 53
Ort: Heppenheim/Bergstraße

BeitragVerfasst am: Mi, 25 Feb 2004, 21:58    Titel: Sicherheit durch Flugleiter! Antworten mit Zitat

Hier noch eine Zusatzbemerkung:

Am Wochenende flog ich mit Anmeldung in den rechten Gegenanflug zur Piste 06. Bei der Gegenanflugmeldung sagte mir der Flugleiter "in Sicht"!
Über Funk hörte ich einen zweiten Piloten, der sich in den direkten Anflug auf die 06 anmeldete! Als ich in den Queranflug drehte, sah ich pötzlich die Maschine im Direktanflug! Embarassed
Wir waren so nah, dass ich freiwillig einen linken Vollkreis einleitete!
Soviel zur Sicherheit durch Flugleiter in der Platzrunde!
_________________
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Robin
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 17.11.2002
Beiträge: 247

BeitragVerfasst am: Do, 26 Feb 2004, 4:32    Titel: Antworten mit Zitat

crossflight,

stimme Deiner Erfahrung zu! Das ganze macht nur Sinn, wenn die Flugleitung auch Ihre Aufgaben tatsächlich wahrnimmt.

Auf solche FL können wir gerne verzichten, die ihren Job 08/15 durchführen und im Hinterkopf den Gedanken haben, der Pilot ist sowieso selbstverantwortlich, was geht es mich an, was in der Platzrunde gerade abläuft. Ich empfinde dies mehr als grob fahrlässig!

Aber wenn dies der Grund sein sollte um alle Flugleiter abzuschaffen, dann haben wir doch ein ganz anderes Problem. Nämlich die unzureichende Qualifikation und Verantwortungsbewusstsein bestimmter FL auf Flugplätzen in unserem Bereich.

@thborchert

Statistiken interessieren mich nicht in geringster Form, wenn es um Unfallverhütung geht. Was ist Dir Sicherheit wert? Wie oft muss Deiner Meinung nach in der Statistik ein Unfall erscheinen um eine menschliche Präsenz zu rechtfertigen. Ich bin der Meinung, dass schon bei der Vermeidung eines Unfalls von 1000enden, diese Präsenz gerechtfertigt ist.

Schau mal auf die Webseite der BFU und die Beinaheunfälle, die durch FL verhindert wurden. Da gibt es schon eine Reihe von Ereignissen, bei dem sich einem die Nackenhaare sträuben.

Verzeihe mir, aber ich bin ein Pilot, der versucht, alle möglichen Hilfsmittel zu nutzen um andere und mich selbst, nicht im Luftraum zu gefährden. Sicherlich bin ich auf unkontrollierten Plätzen immer wieder alleinverantwortlich in der tatsächlichen Entscheidung, freue mich aber immer wieder, wenn ich ein FL antreffe, welche Kommunikationsbreit ist und viele Informationen zu meinem An- oder Abflug gibt.

Die Verlockung besteht in der Routine. Die immer wieder gleichbleibenden Aufgaben, die während einem Flug auftreten. Hierzu zähle ich vor allem die Kommunikation über den Flugsprechfunk. Wie oft hast Du (und ich selbst auch) erlebt, das dieses Kommunikationsmittel überhaupt nicht oder nur selten korrekt genutzt wird. Alleine das Beispiel von Crossflight beweist dies. Denn scheinbar hat der Pilot es nicht für nötig erachtet, seine Positionsmeldungen über Flugsprechfunk durchzuführen.

Gerade der Flugsprechfunk ist eines der wichtigsten Mittel, Unfälle zu vermeiden, indem ich mein Vorhaben eben anderen mitteile. Leider hat mit aber die Praxis gezeigt, das eben dies zu selten oder überhaupt nicht durchgeführt wird. Da fliegt mir halt einer quer durch die Platzrunde mit 160 Knoten und Rolle in der Luft vor den Koffer. Ich behaupte einmal, dass dieser Pilot nicht mal wusste, dass er sich über einen Flugplatz befindet. Da hilft auch kein FL mehr, dass steht fest.

Wenn ich der Überzeugung wäre, dass hier in DE alle Piloten die entsprechenden Pflichten in der Kommunikation mit anderen Luftverkehrsteilnehmer ernst nehmen, bin ich der letzte, der einer Abschaffung von FL zustimmen wird.

Leider fühlen sich aber Piloten schon genötigt über Flugfunk ihre Absichten mitzuteilen, wenn sie starten und ihr Flugziel angeben sollten, weil diese der Meinung sind, dass hierdurch der persönliche "Datenschutz" beeinträchtigt wird. Also nur die minimalsten Informationen preisgeben.

Sorry...was soll ich dazu noch sagen? Da bin ich froh, wenn ein richtig aufmerksamer FL am Boden ist und mich darauf hinweist, dass in meiner Nähe gerade ein anderes Flugzeug, was ich nicht in Sicht habe, drohend nahe kommt und meint, über Flugsprechfunk nicht mitzuteilen, was dieser gerade vorhat.

Vielleicht sind meine Erlebnisse einfach zu häufig negativ mit anderen Flugverkehrsteilnehmern verlaufen und erst mit der Info durch FL wurde ich auf eine Situation hingewiesen, die ich selbst nicht in diesem Moment erkannt habe, weil ich das andere Flugzeug einfach nicht Sicht hatte und haben konnte.

In dieser Beziehung, wie sicherlich an meinen Postings zu sehen, bin ich sehr sensibel geworden.


Liebe Grüße
Robin
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thborchert
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Hier seit: 14.05.2003
Beiträge: 447
Ort: Hamburg

BeitragVerfasst am: Do, 26 Feb 2004, 9:51    Titel: Antworten mit Zitat

Robin schrieb:

crossflight,

stimme Deiner Erfahrung zu! Das ganze macht nur Sinn, wenn die Flugleitung auch Ihre Aufgaben tatsächlich wahrnimmt.


Robin,

genau hiering liegt unser Dissenz. Flugverkehr zu staffeln ist EINDEUTIG NICHT die Aufgabe eines Flugleiters. Du kannst, sollst und darfst das nicht von ihm erwarten. Er ist nicht dazu berechtigt, nicht dafür ausgebildet und nicht dafür ausgerüstet. Und deshalb ist auch der ganze Rest Deiner Argumentation leider nicht stimmig.

Was den Umgang mit Statistiken betrifft: Welche Möglichkeit gibt es sonst? Aberglaube und "persönliche Einschätzung" führen direkt zurück ins Mittelalter. Es gibt keine totale Sicherheit. Also sollte man seine Mittel doch da einsetzen, wo ein merkbarer Effekt spürbar ist. Und das ist eben beim Flugleiter offenbar nicht der Fall.

Nichts für ungut...
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flyingmik
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Hier seit: 06.10.2002
Beiträge: 144
Ort: Heidelberg/Germany

BeitragVerfasst am: Do, 26 Feb 2004, 9:53    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Leider fühlen sich aber Piloten schon genötigt über Flugfunk ihre Absichten mitzuteilen, wenn sie starten und ihr Flugziel angeben sollten, weil diese der Meinung sind, dass hierdurch der persönliche "Datenschutz" beeinträchtigt wird. Also nur die minimalsten Informationen preisgeben.


Hi Robin, das hat doch nix mit dem Flugleiter zu tun. Dass es keinen was angeht wenn Du VFR irgendwohin fliegen willst ist doch wohl logisch Cool Es ist doch völlig ausreichend zu sagen obe man nach Nord, Süd etc. die Platzrunde verlasssen wird. Wenn ein Flugplan aufgegeben ist weß ATC Bescheid und sonst geht es niemanden 'was an - weder "Mithörer" am Funk, noch Flugleiter. Es wird auch keiner nach einem suchen wenn man nicht am angegebenen Ziel ankommt (nur um diesem Argument vorzubeugen) und schließlich kann es sich ja jeder unterwegs nochmals anders überlegen und dann ist die Aufschreiberei der Flugziele sowieso für die Katz'

Die Ausführungen von u.a. Holger beschreiben doch sehr schön warum wir wirklich keinen Vorteil durch Flugleiter haben. Und der von Dir genannte Sicherheitsgewinn ist meines Erachtens einerseits nicht da und andererseits wiegen sich viele in einer trügerischen Sicherheit und treten unbewußt einen Teil ihrer Pflichten und Verantwortung (Luftraumbeobachtung, eigene Limits, etc.) an eine nicht-zuständige "Pseudo-Institution" ab.

Und spätestens dann wird es richtig gefährlich!

(Ist nicht persönlich gemeint, liebe FL hier, sondern bildlich... Cool )
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luftauge
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Hier seit: 29.06.2002
Beiträge: 400
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BeitragVerfasst am: Do, 26 Feb 2004, 15:10    Titel: Antworten mit Zitat

@ thborchert:
Wo sagte robin etwas von Staffelung durchführen ?
Er sagte, der FL soll seine Aufgaben wahrnehmen, mehr nicht Shocked
Und auf den Vorfall von crossflight bezogen heist das, Verkehrsinformationen weitergeben - wenn sie denn überhaupt erstmal vorhanden sind, um sie weitergeben zu können Shocked
Und das geht nur, wenn Piloten sich daran beteiligen, in der Platzrunde müssen sie, aber der Vorfall zeigt doch klar, dass sie es nicht unbedingt auch machen...

Zitat:
Es ist aber ganz sicher so, dass ein Flugleiter zur Kostenlawine...

Ganz sicher nicht, die Kostenlawine gibt es definitiv, aber FL's sind das letzte Glied in der Kette, und reich wird man als FL garantiert nicht, genausowenig wie ein normaler VLP-Betreiber. Das nur mit der Existenz von FL's zu begründen, ist wohl schon etwas mehr als nur dreist Wink Aber gut, Du hast ja Einblick in die Jahresbilanzen zweier oder dreier VLP's, und wirst es garantiert besser wissen Confused

Zitat:
... und zur Alltags-Unfreundlichkeit (z.B. Öffnungszeiten) der GA in Deutschland beiträgt.

Fängst Du schon wieder damit an ?
Der FL legt die Öffnungszeiten nicht fest, begreif es endlich, Thomas/ATCler hat es zwei Seiten vorher erläutert.
Dafür ist der Platzhalter zuständig.

@crossflight:
So wie Du den Vorfall beschreibst, sieht es IMO eher nach zwei Pilotenfehlern aus:

- Du hast nicht rechtzeitig rausgesehen, um das andere LFZ eindeutig an der gemeldeten Position zu erkennen
- Der andere Pilot hat sich (da Du es nicht anders beschreibst) entweder zu spät oder nicht an der richtigen Position gemeldet
- Ihr beide habt Euch gegenseitig nicht rechtzeitig erkannt
- oder der andere hat sich einfach "vorgedrängelt", was ich persönlich als noch schlimmer empfinde, wenn ich mich vor ihm gemeldet hätte, ohne von seiner Existenz in der PR überhaupt zu wissen

Wobei ich die Platzrunde dort nicht kenne - durfte der andere laut Anflugkarte direkt anfliegen ?

Was kann der FL da noch machen, wenn einer von zweien es nicht für nötig hält, sich zur richtigen Zeit korrekt an der aktuellen Position zu melden ?

Gruß Andreas
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thborchert
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Beiträge: 447
Ort: Hamburg

BeitragVerfasst am: Do, 26 Feb 2004, 18:43    Titel: Antworten mit Zitat

Verkehrshinweise, die mal kommen und mal nicht, je nachdem, ob der FL gerade rausguckt und mehr sieht als ich im Flieger. Welcher Sicherheitsgewinn soll das sein?

luftauge schrieb:

Ganz sicher nicht, die Kostenlawine gibt es definitiv, aber FL's sind das letzte Glied in der Kette, und reich wird man als FL garantiert nicht, genausowenig wie ein normaler VLP-Betreiber. Das nur mit der Existenz von FL's zu begründen, ist wohl schon etwas mehr als nur dreist :wink: Aber gut, Du hast ja Einblick in die Jahresbilanzen zweier oder dreier VLP's, und wirst es garantiert besser wissen :?


Immer wieder zurück auf Feld Null? Na gut. Ich hab nicht gesagt, dass ich etwas "nur mit" begründe. Dass irgendjemand die Gehälter der FLs bezahlen muss und dass das in der Regel die Piloten sind, ist doch aber wohl unstrittig, oder?

luftauge schrieb:

Fängst Du schon wieder damit an ?
Der FL legt die Öffnungszeiten nicht fest, begreif es endlich, Thomas/ATCler hat es zwei Seiten vorher erläutert.
Dafür ist der Platzhalter zuständig.


Nun machen wir uns mal nicht dümmer als wir sind: Wenn der Platz geöffnet ist, muss üblicherweise (von Ausnahmeregelungen einmal abgesehen) ein FL da sein. Also macht der Platzhalter den Platz nur so lange auf, wie er sich die Anwesenheit des FL leisten kann. Also ist der FL einer der wesentlichen Faktoren dafür, wann ein Platz geöffnet ist.

<kopfschüttel>
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Rolf
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Hier seit: 25.01.2004
Beiträge: 112

BeitragVerfasst am: Do, 26 Feb 2004, 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Robin,

Du schriebst:
Zitat:
Schau mal auf die Webseite der BFU und die Beinaheunfälle, die durch FL verhindert wurden. Da gibt es schon eine Reihe von Ereignissen, bei dem sich einem die Nackenhaare sträuben.


Könntest Du die Aktenzeichen mitteilen, damit man die Berichte mal nachlesen kann ?

Danke und Gruß
Rolf
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luftauge
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Hier seit: 29.06.2002
Beiträge: 400
Ort: Norddeutschland

BeitragVerfasst am: Fr, 27 Feb 2004, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

@ thborchert:
Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, bzw. mal was anderes (neues ?) beizusteuern:
In der AIP stehen Öffnungszeiten/Betriebszeiten,
- für die regulären (ständigen) Zeiten, an denen der Platz geöffnet ist
- für die Zeiten, an denen der Platz geöffnet sein kann, und die sind meist nach der regulären Zeit, und damit PPR.

Eine sehr eigenwillige Logik, die Du hier vertrittst, dass ein Platz nur solang geöffnet ist, bis das Einnahmekonto für das Gehalt des FL gefüllt ist - ist wohl der größte Schwachsinn, den ich hier bisher zum Thema FL gehört habe.
Mein Gehalt und das der vielen Kollegen wird immer noch von den Platzbetreibern gezahlt Twisted Evil , auch wenn nicht jeder Pilot eine Quittung für Landegebühren verlangt...

Von welchen Plätzen sprichst Du ?
Nicht wenige Plätze haben gewerblichen, planmässigen Flugbetrieb, oder auch gelegentlichen Werksverkehr zu bedienen, und die Öffnungszeiten richten sich dementsprechend nach den Haupt-Flugzeiten dieser Flugbetriebe, und ansonsten sind immer noch die Tageslängen, zu denen gewohnheits- oder "standard"mässig geflogen werden kann, das Maß für die Öffnungszeit eines Platzes.

Vergiss dabei auch nicht die vielen Wintertage, an denen Plätze wegen ihrer Betriebspflicht + veröffentlichten Betriebszeiten geöffnet sein müssen, und gar keine Einnahmen mangels Flugbewegung getätigt werden können. Auch da muss der FL anwesend sein, ob es Sinn macht oder nicht.

Zur Sicherheit anhand von crossflights Beispiel musst Du wohl zugeben, das dort Einiges schief gelaufen ist, woran der FL gar nichts ändern konnte.
- der eine Pilot fliegt nach US-Vorbild an, und sagt ich bin jetzt hier, nachdem ein Anderer sich schon gemeldet hat.
- der andere fliegt nach D-Vorbild an, und spricht mit dem FL, der in dem Moment nur von einem Flugzeug weis.
- Und was ist mit der Bord-Bord Kommunikation ? gibts die nur für bestimmte Leute ?
- Wer sich aus einem toten Winkel heraus nicht beim FL meldet, ist für ihn mangels Radar auch nicht existent, noch muss der FL sich keine Gesprächspartner in der Luft suchen, noch müssen die ihn ansprechen, noch ist es so und nicht umgekehrt Evil or Very Mad
Der größte Fehler wäre gewesen, wenn der FL eingreift und versucht, die LFZ zu ordnen.

Oder hast Du Augen im Ohr- und Hinterkopfbereich ?
Wenn man selbst noch nie so eine Tätigkeit ausgeübt hat (einfach nur, um zu wissen von man spricht), sollte man sich evtl. mal schlau machen, bevor man solche Klopfer raushaut.
Da entsteht schnell der Eindruck einer gewissen Merkbefreiung auf Seiten der Kritiker.

Und ja:
Wir brauchen wirklich keine Flugleiter, genausowenig, wie Luftfahrtgesetze Exclamation

Gruß Andreas
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thborchert
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Hier seit: 14.05.2003
Beiträge: 447
Ort: Hamburg

BeitragVerfasst am: Fr, 27 Feb 2004, 14:31    Titel: Antworten mit Zitat

Andreas,

So viel sei zugestanden: (Subtile) Beleidung kannst Du. Selektives Mißverstehen auch.

Also einigen wir uns doch einfach darauf, dass wir uns nicht einig sind - und lassen es gut sein.
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Hier seit: 01.06.2002
Beiträge: 947
Ort: Berg bei Hof (EDQM) / Bayern

BeitragVerfasst am: Fr, 27 Feb 2004, 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ihr beiden,

*beruhigend mal die Hand aufleg... tätschel... beruhig!*

Bevor ich mich in Rechtfertigungen verliere, deren "Gründe" nicht oder bedingt stichhaltig sind und ich bei gegenwärtiger Gesetzeslage und Auslegung auch überhaupt nicht einsehe mich zu rechtfertigen, steure ich mal ein paar Argumente bei, die vielleicht zum Verständnis bzw. Hintergründen beitragen können:

1. Die Argumentation, daß nur innerhalb der Betriebszeiten geflogen werden kann / darf kann auf Wunsch des Platzhalters wie bereits eindeutig erwähnt, durch die beiden Begriffe PPR und O/R in der Betriebsgenehmigung ergänzt werden.
Damit ist praktisch problemlos und amtlich genehmigungsfrei Flugbetrieb rund um die Uhr möglich. Ob dies ausgeschöpft wird oder nicht liegt im Willen des Platzhalters und nicht des Flugleiters.

Zudem sind Starts und Landungen gerade zu diesen, außerhalb der Betriebszeiten, liegenden Zeiten auch finanziell für den Platzhalter lukrativ, da an den meisten VLP´s dafür Mehrentgelte verlangt werden, die zusätzlich zu den Landegebühren anfallen. Wie auch immer diese gestaltet sein mögen.
Nun kann man vortrefflich darüber streiten, daß diese Zusatzkosten für den Piloten "wegfallen" würden, würde der FL nicht nachts zum Platz rausgeprügelt, schließlich könnte man ja auch per Funkklick die Lampen an und aus machen. Sicher geht das, aber im Winter muß ggf auch die Bahn zusätzlich geräumt werden, was, bei größeren Plätzen, mit speziell vorgeschriebenen Sprühmittel (Clearway) richtig ins Geld geht.

Gerade bei gewerblich operierenden Lfz (z.B. BE-20, Citations, etc.) sind via JAR-OPS die flugbetrieblichen Limits genau festgelegt, und genau diese sind auch die hauptsächliche Klientel für PPR-Geschichten, seien es Termine die sich nicht ändern lassen, Ambulanzflüge u.a.m. Mit Klicken und Lampen an/aus ist es da nicht getan... Da reicht es auch nicht wenn der FL oder gar der Platzhalter selber, weil er sich den FL in diesem Moment sparen will, mal mit dem Unimog kurz zum Schneeräumen rauf und runter fährt.
Es werden bestimmte Braking Actions verlangt, die eingehalten werden müssen, sonst geht´s zum Alternate.

Beispiel: Bei einer Bahnlänge von etwa 1200-1400m (30m breit) muß nach der Bahnräumung noch das De-Icingmittel gesprüht werden, damit ein akzeptabler Bahnzustand bis zur Landung gewährleistet werden kann. Für diese o.g. Dimensionen werden etwa 1000 ltr zu 1,50€/ltr benötigt, macht also 1500 € an Räumungskosten. während der Betriebspflicht können diese Kosten nicht umgelegt werden, der Platz muß ja betriebsbereit sein. Aber bei PPR heißt es dann schon mal die Kreditkarte dabeihaben...
Glaubt hier jemand im Ernst, daß in der PPR-Zeit solche Aufwendungen mit einem freundlichen Lächeln und dem Spruch: "Das kostet Sie nichts... Ist doch Service!" erledigt werden?
Wer so etwas fordert ist jenseits jeglicher, auch wirtschaftlicher Realität!


Wie man sieht kann man auch hier als Platzhalter schon sein Geld verdienen... Und es ist auch notwendig, denn wenn jemand seine Termine nicht anders in den Griff kriegt, als zu unmöglich Zeiten einen Platz anzufliegen, dann hat er diesen Service auch zu bezahlen. Wenn er es nicht will, soll er während der Betriebszeiten kommen (lebensrettende Flüge sind ausgeklammert!)

Übrigens, auch auf die Gefahr hin, daß ich mich wiederhole:
PPR = Vorherige Erlaubnis erfoderlich => Der Platzhalter behält sich die Genehmigung vor, kann also auch abgelehnt werden.
O/R = Auf Anfrage => Der Platz muß bei Interesse zu den veröffentlichten Betriebszeiten geöffnet werden, ist dann regulär offen, es fallen nur die normalen Gebühren an. Beispiel: Weihnachtsfeiertage.

2. Zur unendlichen Geschichte "Darf der Flugleiter steuernd (nicht staffelnd!!) in den Flugbetrieb eingreifen oder nicht, sofern es nicht um die Abwendung einer unmittelbaren Gefahr geht?" ist klipp und klar zu sagen:
Nein, darf er nicht!
Die Begründung findet sich im §22 Abs.1, Nr. 2 LuftVO! Ansonsten sind die restlichen Bedingungen des §22 LuftVO zu befolgen, nämlich vom Piloten!

Zitat aus der "Anweisung zur Wahrnehmung der Tätigkeit als FL auf Flugplätzen im Bereich der Luftfahrtverwaltung in Nordbayern":

"2.2 Der FL ist als Vertreter des Flugplatzunternehmers verantwortlich:
- für den betriebssicheren Zustand und
- ordnunggsgemäßen Betrieb auf dem Flugplatz.
Polizeiliche Befugnisse sowie Befugnisse der Luftaufsicht stehen ihm nicht zu!

Ausnahmen vom §22 Abs. 1 können durch den FL im Einzelfall und wenn es zwingende Gründe notwendig machen zugelassen werden, sofern eine Gefährdung bzw. die öffentliche Sicherheit und Ordnung, insbesondere des sonstigen Luftverkehrs, nicht zu erwarten ist!
Vielleicht sollte man hierbei auch einmal klarstellen, daß ein Flugleiter und eine Luftaufsicht zweierlei paar Schuhe sind, was auch durch die Befugnisse und Bestallung durch die Luftfahrtbehörde dokumentiert wird.

3. Kostenfaktor:
Vermutlich ist nicht so recht bekannt, daß es ein NfL I 236/00 Zif. 3.5 gibt, in dem geregelt ist, daß Flugplätze bei Erreichen von bestimmten Punktzahlen, basierend auf festgelegten Startzahlen, Anspruch auf finanzielle Zuwendungen bzw. die Einrichtung und Ausstattung einer Luftaufsichtsstelle haben, die mit einem vom Land angestellten Sachbearbeiter für Luftaufsicht oder aber einem Beauftragten f. LA besetzt wird, wodurch personell Kosten für den Platzhalter wegfallen oder sich reduzieren. Je mehr Starts also stattfinden, umso besser für den Platzhalter!

Soochen, dann knobelt mal schön weiter... Cool
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