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Warnung vor neuem Sennheiser ANR Headset HMEC 250

 
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boelkowflieger
eddh.de-Stamm-User


Hier seit: 16.05.2006
Beiträge: 44
Ort: Karlsruhe-Deutschland

BeitragVerfasst am: Fr, 18 Jan 2008, 22:57    Titel: Warnung vor neuem Sennheiser ANR Headset HMEC 250 Antworten mit Zitat

Liebe Fliegerfreunde,

ich habe mir zu Weihnachten ein neues aktives Headset „geschenkt“. Es ist das gerade auf den Markt gekommene, vielumworbene, angeblich innovative Sennheiser HMEC 250, das zu einem interessanten Preis unter den „Aktiven“ angeboten wird. Leider war die Anschaffung ein Fehlgriff. Warum, möchte ich hier erläutern:

Aus der Beschreibung:
Das Headset HMEC 250 ist ein geschlossener, dynamischer, ohrumschließender Stereo-Kopfhörer für den Bereich „General Aviation“, mit aktiver Lärmkompensation NoiseGard 2.0. Die passive Lärmdämpfung beträgt 13 – 34 dB.

Meine Feststellung:

Das HMEC 250 ist ein sehr leichtes Headset. Die Stromversorgung erfolgt über je eine AAA-Batterie in den Hörern. Der Multischalter zum Einschalten der aktiven Kompensation befindet sich auf der rechten Ohrmuschel. Die Konstruktion dieses Schalters ist völlig unergonomisch, so dass man ihn bei aufgesetztem Hörer fast nicht findet. Man kann ihn nur mit dem Fingernagel bedienen, wenn man ihn denn ertastet hat. Richtig klappt das aber nur bei abgesetztem Hörer. Lediglich den sogenannten „Talk Through“ Schalter für eine Funktion, die einer Kommunikation wie bei abgenommenem Hörer entspricht, kann man gut bedienen. Nur braucht man diese Funktion nicht wirklich häufig.

Bei abgeschalteter NoiseGard-Kompensation (oder leerer Batterie) ist die passive Lärmdämmung erbärmlich. 13 -34 dB, aber in welchen Frequenzbereichen denn? Sennheiser hat es nicht nötig, dies aufzuschlüsseln, wie insgesamt die Beschreibung dieses zertifizierten Headsets sehr dürftig ist. Da bietet manches von ALDI vertriebene Fernostprodukt mehr Informationen.
Tatsache ist, dass mein passives David Clark H10-13.4 Headset, das lt. Beschreibung etwa die gleiche Spezifikation hinsichtlich der passiven Kompensation hat, ein Vielfaches an Lärm ausblendet. Wer hat da wohl geflunkert?

Sennheisers 13 dB oder 34 dB sind übrigens ein immenser Unterschied, da die Einheit logarithmisch zunimmt. Für die Praxis bleibt festzuhalten: das HMEC 250 Headset ist nur in aktivem NoiseGard-Modus annähernd brauchbar, ohne eher gefährlich. Aber sogar in einer moderat lärmenden Katana ist der Anteil an störenden, lauten Triebwerksgeräuschen trotz NoiseGard noch so hoch, dass ein herkömmlicher guter passiver Kopfhörer subjektiv besser abschneidet als der neue Aktiv-Kopfhörer. Lediglich in der Sprachbrillanz scheint die NoiseGard Funktion Vorteile zu bringen.

Eine gute Idee ist die getrennte Lautstärkenregelung für linkes und rechtes Ohr, so dass man individuell anpassen kann. Aber welcher Theoretiker kam auf die Idee, die Regler als Schieberegler „erhaben“ auf das Bedienteil im Zuleitungskabel zu setzen? Einmal den Arm ungünstig bewegt und die Lautstärke ist auf Null. Das nenn’ ich Safety! Wer zertifiziert so etwas?

Noch eine gute Idee ist der Klinkenstecker-Anschluss am Bedienteil für ein Mobiltelefon. Leider gibt es bisher nur wenige kompatible Modelle. Also vorher erkundigen!

Zum Transport des Headsets gibt es ein sogenanntes Softcase. Man kann die Hörermuscheln flachlegen und in diesem Case platzsparend unterbringen. Beim Platzsparen haben sich die Entwickler selbst übertroffen. Wenn man nur ein bisschen mehr Platz gelassen hätte, wären auch noch Kabel und Stecker leicht unterzubringen gewesen. So ist es eine zeitaufwendige Geschicklichkeitsübung, alles in diese Tasche hineinzupfriemeln – vor Allem, wenn man’s eilig hat.

Resümee: Hier haben offensichtlich Anfänger einen Konstruktionsauftrag erhalten, der mächtig danebengegangen ist. Keine Reputation für Sennheiser. Finger weg!

Gruß
Ralf
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KaiL
eddh.de User


Hier seit: 01.02.2007
Beiträge: 11
Ort: Offenbach

BeitragVerfasst am: Sa, 19 Jan 2008, 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ralf,

kannst Du es denn zurückgeben oder umtauschen ? Hoffentlich.

Eine generelle Empfehlung: Fa. Eisenschmidt z.B. hat im Laden eine Stereoanlage aufgebaut und eine CD, die die Geräusche im Cockpit realistisch wiedergibt. Mit realistischer Lautstärke. Da kann man klasse die verschiedenen Modelle vor dem Kauf testen.

Was ich nicht verstehe ist Deine Kritik am ANR Schalter. Den macht man doch vor dem Aufsetzen an und fummelt während des Fluges eigentlich nicht mehr dran rum ...

Viele Grüsse,
Kai
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boelkowflieger
eddh.de-Stamm-User


Hier seit: 16.05.2006
Beiträge: 44
Ort: Karlsruhe-Deutschland

BeitragVerfasst am: Mo, 21 Jan 2008, 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kai,

danke für den Tipp mit Fa. Eisenschmitt (kannte ich bisher nur als Lieferanten von Karten). Obwohl ich annehme, dass das Frequenzmuster eines echten Motors mit Prop von einer Stereoanlage nur unzureichend wiedergegeben wird, ist es bestimmt eine gute Möglichkeit, Headsets untereinander zu vergleichen. Das kann ich nach meinen Erfahrungen nur jedem empfehlen.

Den ANR-Schalter muss man tatsächlich vor dem Flug einschalten, denn ohne ANR bietet dieses Headset fast keine Lärmdämpfung und natürlich hinterher auch wieder ausschalten - sonst sind die Batterien schnell leer. Es bleibt die Fingernagelbedienung, - auch für die TalkThrough-Lautstärke.

Viele Grüße
Ralf
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thborchert
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 14.05.2003
Beiträge: 447
Ort: Hamburg

BeitragVerfasst am: Mi, 23 Jan 2008, 18:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Die CD-Testoption haben wir auch, das vermittelt schon einen ganz guten Eindruck von den unterschiedlichen Qualitäten. Dennoch geht nichts darüber, das ganz spezielle Frequenzspektrum des eigenen Flugzeugs auszutesten. Da bieten wir ein Treffen am Flugplatz an. Dann gibt es natürlich immer das Rückgaberecht innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen. Schließlich kommt es auch auf indivduelle Vorlieben und die Kopfform an.

Weil das in dem Posting erwähnt wurde: Zertifiziert wird bei diesen Headsets gar nichts, das muss für ein privates Cockpit auch nicht sein.

Um es deutlich zu sagen: Es gibt auch ganz andere ANR-Headsets. Abgesehen von der Lärmreduktion nur ein Beispiel: Beim neuen Lightspeed Zulu ist der Handy-Adapter per Bluetooth ausgeführt, um der Kabel-/Adapter-Problematik zu entgehen. Ein anderes: Viele ANR-Headsets haben inzwischen automatische Abschaltung bei Nichtbenutzung.

Hoffentlich findest Du ein Headset, das Dir gefällt - ANR ist wirklich großartig. Weitere Fragen beantworte ich gerne.
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MichiHH
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Hier seit: 10.11.2005
Beiträge: 143

BeitragVerfasst am: Mo, 11 Feb 2008, 9:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Leute,

ich sag nur ein Wort: Bose.

Viel teuer aber auch viel gut. Batterien gibbet nicht, mit einem spez. Stecker ist auch gleich für Strom vom Bordnetz gesorgt.

Mit einem Beyerdynamic-Kauf davor habe ich auch Geld verbrannt, etwa 300 Euro. Ich kenne den Ärger.

Gruß
Michi
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thborchert
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 14.05.2003
Beiträge: 447
Ort: Hamburg

BeitragVerfasst am: Mo, 11 Feb 2008, 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

MichiHH schrieb:

ich sag nur ein Wort: Bose.
Gruß
Michi


Ich würde neuerdings noch ein Wort anfügen: Zulu.

Was das Bordnetz betrifft: Ich halte davon nichts. Erstens macht es das Headset in anderen Flugzeugen unbenutzbar. Und zweitens sehe ich bei 40 Stunden Batterielaufzeit, "Auto-Shutoff" und Batteriestands-Warnung - alles haben moderne ANR-Headsets - einfach das Problem nicht. Aber die Prioritäten sind verschieden.
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SaFu
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Hier seit: 12.04.2007
Beiträge: 38
Ort: Stuttgart

BeitragVerfasst am: Mo, 11 Feb 2008, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

Da ich vor mich vor kurzem hier auch mal zu Aktiv-Headsets als "Unwissender" erkundigt habe, auch mal mein Senf dazu:

Habe mir vor einigen Wochen ein Sennheiser HMEC 460 gekauft, und war bislang zweimal damit fliegen: Einfach super. Mein "Copilot" hat das Bose, subjektiv kann ich da keinen Unterschied feststellen - allerdings klingt für mich als alter "Vereinsheadsetbenutzer" wahrscheinlich erst einmal alles besser.

Viele Grüße

Christoph
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