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ATCler Family-Member
Hier seit: 01.06.2002 Beiträge: 947 Ort: Berg bei Hof (EDQM) / Bayern
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Verfasst am: Sa, 01 Jun 2002, 16:04 Titel: Editorial "Lange Leitung..." |
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Hallo Sigi,
was Amüsantes vorweg: Der Link in Deinem Editorialbild heißt und führt zu Birgit... *grins*
Aber nun mal zum Thema:
Im Großen und Ganzen kann ich unterschreiben, was Du geschrieben hast. Vor allem gefällt mir der Passus, indem Du sagst, daß die generelle Einführung des Fliegens ohne Flugleiter (wie im gelobten Fliegerland USA) bei uns schnell zu einem Chaos führen würde.
Hier stimme ich Dir ausdrücklich zu! Ich bin selbst als Lotse (Platz mit CTR) und Luftaufsicht tätig und kann aus eigener Erfahrung sagen, daß eine Befreiung von der Flugleiterpflicht derzeit keinem Beteiligtem etwas bringen würde... vom örtlichen Bestattungsinstitut mal abgesehen...
Das Problem in Deutschland ist einfach, daß die meisten Piloten, die nicht auslandserfahren sind, immense Probleme damit haben, sich selbst anhand von präzisen Angaben und "Meldungen in the Blind" sich am jeweiligen Flugplatz ein Bild von der Luftlage zu machen und die Situation richtig einzuschätzen. Es geht ja meist schon los, daß solche Piloten nicht mal eine andere Maschine sehen, wenn man sie mittels Positionsangabe regelrecht darauf stößt...
Ich denke, daß das Problem hier bereits im Ausbildungskonzept in Deutschland liegt. Es wird den angehenden Piloten einfach nicht beigebracht, eigenverantwortlich richtig zu handeln und Situationen abzuschätzen bzw. Abläufe vorauszusehen. Dazu gehört vor allem, daß man nicht nur passiv am Funk "hängt", sondern auch wenn man gerade nicht selbst angesprochen wird, aktiv mitzuhören, um die Lage einzuschätzen.
Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, daß sich die meisten Piloten voll und ganz auf die Anweisungen vom Boden verlassen. Im Laufe der Jahre hat dies auch zu solchen Blüten geführt, daß an unkontrollierten Plätzen (Flugleiter) eine Quasiverkehrslenkung stattfindet, obwohl dies nicht erlaubt ist.
Aber selbst an kontrollierten Plätzen mit Tower, wissen scheinbar viele VFR-Piloten nicht, daß die Verantwortung zur Vermeidung von Zusammenstößen weiterhin beim Piloten liegt. Es gibt (ausgenommen Sonder-VFR) keine Staffelungspflicht zwischen VFR-Fliegern.
Man kann es noch krasser formulieren: Hat der Lotse beiden Seiten Verkehrsinformationen gegeben und beide bestätigen, daß sie den jeweils anderen in Sicht haben (ob das tatsächlich so ist laß ich mal dahin gestellt) dann ist der Lotse völlig außen vor, wenn´s trotzdem kracht! Natürlich wird er es versuchen zu verhindern, aber es trifft ihn keine Schuld, wenn seine Bemühungen nicht fruchten.
Auf sogenannten Info-Plätzen gilt die Eigenverantwortlichkeit noch viel mehr...
Solange also den Leuten nicht beigebracht wird, aktiv zuzuhören und das daraus entstehende Luftlagebild im Kopf zu haben und ständig zu aktualisieren, solange wird ein generelles "Fliegen ohne Flugleiter" in Deutschland nicht praktikabel sein.
Es setzt nämlich auch voraus, daß man ordentliche und exakte Positionsangaben macht und da fängt es bei den meisten ja schon an... Bekannt und beliebt sind hier Angaben wie "Meine Postion ist 12,5 NM nordwestlich". Die typische Angabe eines GPS-Fliegers. Fragt man hier weiter nach, herrscht erst mal Stille am anderen Ende, weil das Gegenüber völlig vergessen hat auf der Karte mitzufranzen. Im übrigen ist eine solche Aussage auch keine Postionsangabe, denn eine bloße Richtungsangabe (wie QDM) oder eine Entfernung ohne genaue Richtung läßt keinen genauen Standort festlegen.
Abschließend läßt sich also sagen, daß neben der Änderung der Ausbildung, eine Sensibilisierung der Piloten erfolgen muß, die Einsicht zu exakten Funk- und Positionsangaben einkehrt und das Bild der Luftlage am und um den Flugplatz im Kopf sein muß.
Und wenn ich da meine deutschen Fliegerkameraden so anschaue, gehen die meisten lieber den bequemeren Weg, nämlich sich sagen zu lassen, was sie tun sollen.
Es gibt viel zu tun, packen wir´s an...! |
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sigi Redaktion
Hier seit: 24.05.2002 Beiträge: 292 Ort: Hamburg
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Verfasst am: Sa, 01 Jun 2002, 22:42 Titel: "Lange Leitung" |
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Hi ATCler!
Oops...! ;-) Also, ich erkläre ausdrücklich, dass das ein Versehen war...!! ;-) Nicht, dass noch jemand denkt, ich wolle Mails über mein Editorial auf Birgit abwälzen... ;-)) - Ist bereits repariert!
Genau das, was du schreibst, ist es ja: eben _weil_ ja immer Flugleiter da sein müssen, sind die PPLer nachlässig geworden... Und leider sind auch viele Flugschulen nachlässig...!
Was du schreibst (Eigenverantwortlichkeit des Piloten) muss _jedem_ Piloten klar sein!! Mir ist das in meiner Flugschule damals nahezu 'eingebleut' worden!
Ich denke aber, dass zu den Zeiten, in denen üblicherweise die Flugleiter nach Hause gehen und der Platz dann eben leider geschlossen ist, sich der Verkehr ohnehin in Grenzen halten würde. Von daher bin ich ganz strikt für die Schaffung der Möglichkeit, auch ohne anwesenden Flugleiter landen und starten zu dürfen!! Nur so kann allmählich wieder ein besserer Verantwortlichkeitsstandard bei den PPLern erreicht werden, finde ich.
Grüße
Sigi |
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ATCler Family-Member
Hier seit: 01.06.2002 Beiträge: 947 Ort: Berg bei Hof (EDQM) / Bayern
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Verfasst am: Mo, 03 Jun 2002, 0:14 Titel: |
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Hallo sigi,
stimme dir natürlich zu, vor allem Deinem letzten Absatz. Ich finde es auch sehr befremdlich, daß deutsche Flugplätze nicht auch bei Nacht ohne Flugleiter oder großem Brandschutz beflogen werden dürfen.
Schließlich werden nachts auch keine Autobahnen geschlossen...
Das beides kombinierbar ist, habe ich in Kanada erlebt:
Am Boundary Bay Airport (kontrollierter Platz) ist von 06.00-23.00 Uhr der Tower besetzt und danach klickt man einfach 2mal und schon gehen die Lichter an, Landung, rein in den Hangar, Licht aus!
Und tagsüber geht alles seinen normalen Gang.
Funktioniert prächtig. Man sieht auch eine solche Mischung ist mglich! |
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sigi Redaktion
Hier seit: 24.05.2002 Beiträge: 292 Ort: Hamburg
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Verfasst am: Mo, 03 Jun 2002, 1:50 Titel: "Lange Leitung" |
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Hi ATCler!
Na, es muss ja gar nicht nachts sein, wenn man unkontrollierte Plätze anfleigen will, auf denen kein Flugleiter (mehr) ist...! Ich verstehe schon das Ruhebedürfnis der Anwohner.
Aber es gibt so viele Plätze, die selbst im Sommer bei schönstem Wetter um 19:00 Uhr LCL 'schließen'...! Das tut weh...!! Wir wären einmal auf Wangerooge beinahe nicht merh weg gekommen, weil wir daran nicht gedacht hatten und eher zufällig kurz vor sieben Uhr abends richtung Startbahn rollten... Eine Minute später, und wir hätten eine unfreiwillige (wenn auch sicher schöne) Nacht auf Wangerooge verbracht...!
Sowas finde ich Schwachsinn! Zu dieser Zeit sind dann acht Flugzeuge wie an der Kette gestartet, damit noch alle weg kamen...!
Cheers
Sigi |
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swisscubpilot eddh.de-Premium-User
Hier seit: 03.06.2002 Beiträge: 218 Ort: CH-6052 Hergiswil
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Verfasst am: Mo, 03 Jun 2002, 3:41 Titel: |
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Das erste Posting des ATCler befremdet mich schon sehr.
Nachdem ich gestern wieder mal durch good? Old Gemany geflogen bin, musste ich einmal mehr feststellen, dass wir hier in der Schweiz in einem fliegerischen Schlaraffenland leben.
Völlig unverständlich, wie selbst auf der Informations Frequenz, die Piloten, die dort eingeloggt hatten, daurend und immer wieder aufgefordert wurden ihre Positionen bekannt zu geben. Jeder zweite wurde offenbar als Vollidiot betrachtet und trotz präzisen Angaben zum Drücken des IDent Knopfes aufgefordert.
Als Schweizer würde ich mal schlicht und einfach behaupten, wo einer ganz genau ist im unkontrollierten Luftraum, das geht diese selbsternannten Luftpolizisten einen knall an. Sie machen keine Verkehrsleitung und damit Basta!
Und so komme ich zum Schluss; nicht die Piloten sind das Problem sondern die Controller. Sie leiden nämlich offensichtlich unter einem krankhaften Kontrollzwang oder ist es Geltungsbedürfnis?
Und wozu soll eigentlich ein Verkehrsleiter auf einem nur VFR anfliegbaren Platz gut sein? Der ist doch dort genauso überflüssig wie ein Kropf. Dass es ihn auch bei extrem hohen Verkehrsaufkommen nicht braucht, beweisen solche Plätze wie das Birrfeld in der Schweiz.
Ich frage mich also, sind die Deutschen Piloten wirklich soviel dümmer als ihre Schweizer Kollegen?
Hans |
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ATCler Family-Member
Hier seit: 01.06.2002 Beiträge: 947 Ort: Berg bei Hof (EDQM) / Bayern
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Verfasst am: Mo, 03 Jun 2002, 20:47 Titel: Na, na wer wird denn gleich... |
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Hallo swisscubpilot,
was den letzten Absatz Deines Postings betrifft, kann ich das unterschreiben, beim Rest, denke ich, gibt es bei Dir ein bißchen Erklärungsbedarf, mal abgesehen davon, daß in der Schweiz auch nicht alles Gold ist was glänzt. Schließlich seit Ihr die Spezialisten beim Auslagern von Verkehr ins Ausland (siehe Zürich), weil Euer Eidgenössischer Luftraum mal wieder ne Nummer zu klein ist, aber das ist ein anderes Thema. Zudem stören mich persönlich solche Arrangements nicht.
Also nun zu Deinen etwas gefühlsmäßigen Aussagen:
Zitat: |
Völlig unverständlich, wie selbst auf der Informations Frequenz, die Piloten, die dort eingeloggt hatten, daurend und immer wieder aufgefordert wurden ihre Positionen bekannt zu geben. Jeder zweite wurde offenbar als Vollidiot betrachtet und trotz präzisen Angaben zum Drücken des IDent Knopfes aufgefordert.
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Zunächst mal ist der IDENT-Knopf dazu da, um Lfz zu radaridentifizieren (zu was sonst?).
Ich weiß zwar nicht, wo Du am Wochenende in Deutschland geflogen bist, aber die Wahrscheinlichkeit, daß Du Dich in der FIR Frankfurt (Bereich grob von Kassel bis Stuttgart und von Trier bis Bayreuth!!!) getummelt hast ist sehr hoch! Ich habe mich mal kundig gemacht. Am vergangenen Wochenende wurden an jedem Tag etwa 500 - 600 VFR-Flüge von durchschnittlich 2 Controllern oder korrekter "FIS-Lotsen" getrackt. Die Lotsen wollen dabei nicht die Piloten mit dem IDENT ärgern, oder Ihnen unterstellen nicht zu wissen wo sie sind, sondern um das Radarziel schneller zu finden.
Aufgrund dieser u.a. Tatsachen werden schon seit geraumer Zeit im allgemeinen keine Discrete Squacks, also für jeden Flieger separate Codes, zugeteilt. Es gibt lediglich 2 Darstellungen, nämlich VF-Hi und VF-Lo (und das mal 500!).
Wenn also der FIS-Lotse gerade einen Piloten im Süden betreut und einer im Norden ruft, dann findet er den schlicht schneller per IDENT, denn da blinkts nämlich auf dem Schirm!
Möchte Dich mal sehen, wenn Du 300 VFR-ler am Hals hast...
Zitat: |
Als Schweizer würde ich mal schlicht und einfach behaupten, wo einer ganz genau ist im unkontrollierten Luftraum, das geht diese selbsternannten Luftpolizisten einen knall an. Sie machen keine Verkehrsleitung und damit Basta!
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Nun, grundsätzlich hast Du recht, auch wenn ich es nicht so trastisch formulieren würde, denn so ganz egal ist es nicht! Im Übrigen zwingt Dich ja keiner FIS zu rufen. Dann brauchst Du dich auch nicht vermeintlich in Deiner Ehre und Freiheit beschnitten zu fühlen... Der Begriff "Luftpolizist" im Zusammenhang mit den FIS-Lotsen ist sowieso völlig falsch. Er wird gern abwertend gemeinhin für die Luftaufsicht auf den Landeplätzen benutzt und dieses Personal hat nichts mit Verkehrslenkung im flugsicherungssinne zu tun.
Was Deine Position im unkontrolliertem Luftraum betrifft, stimme ich Dir zu, daß diese relativ unerheblich ist, solange Du nicht auf FIS bist. Allerdings interessiert sie den FIS-Lotsen schon, auch wenn dieser nur Infos und Empfehlungen gibt. Ausnahme: Mögliche Luftraumverletzungen durch die selbsternannten "Retter der Freiheit über den Wolken" ... Wie sonst soll der Lotse denn Fluginformationsdienst machen, wenn er nicht weiß, wo Du bist?? Macht doch keinen Sinn FIS zu rufen und zu sagen "Ätsch, verrat Dir nicht wo ich bin!"
Außerdem gibt es in Deutschland sowieso nicht viel unkontrollierten Luftraum, weil der kontrollierte bereits in 2500ft GND (Ausnahmen 1700ft bzw. 1000ft GND gibt´s auch) beginnt. Aber wie gesagt, Du muß ja nicht mit jemanden reden, solange Du weißt was Du tust und wo Du bist.
Es ist immer leicht auf alles und jeden zu schimpfen, aber es ist halt wie im übrigen leben auch. Gemeinsam geht´s besser und der Ton macht die Musik! Schließlich kann jeder (auch Du) mal in die LAge kommen, wo er froh ist, wenn der FIS-Lotse(in) Ihm hilft.
In diesem Sinne, denk mal darüber nach... |
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swisscubpilot eddh.de-Premium-User
Hier seit: 03.06.2002 Beiträge: 218 Ort: CH-6052 Hergiswil
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Verfasst am: Mo, 03 Jun 2002, 22:29 Titel: |
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ATCler
Ich war am Freitag unterwegs und dann wieder am Sonntag, sagen wir mal grob südlich München.
Also am Freitag bei relativ wenig Verkehr haben die Herren des FIS Polizei gespielt.
Am Sonntag dagegen, als die Luft echt blechhaltig war, wurden dann die meisten Aufrufe gar nicht angenommen und wenn, dann wurde klar gesagt, dass man heute keine Verkehrsinformationen geben könne. LOGO!
Für mich das Fazit: wenn man sie dann, wenn es viele Flieger hat, nicht geben kann und auch nicht muss, warum also das ganze Theater, wenn kaum einer in der Luft ist? Sowas kann aus meiner Sicht wirklich nur Langeweile sein.
Deutsche PILOTEN merkt Euch bitte: In der Schweiz erhaltet Ihr auf der INFO im Prinzip keine Trafic Information. Unter 7000 Fuss, wo im unkontrolierten Raum kein Trasponder geschaltet werden dürfen, kann es gar keine Information geben. Der Aufruf, wie ich ihn immer wieder von DE Flugzeugen höre: "Bitte um Verkehrsinformation" ist bei uns also völlig daneben.
Hans |
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ATCler Family-Member
Hier seit: 01.06.2002 Beiträge: 947 Ort: Berg bei Hof (EDQM) / Bayern
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Verfasst am: Mo, 03 Jun 2002, 23:33 Titel: |
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Hi swisscubpilot,
hab langsam den Verdacht Du verstehst mich nicht oder willst es einfach nicht...
Könnte jetzt gehässig sein und sagen, wenn schon in der Schweiz alles so toll sein soll, warum fliegst Du dann nach Deutschland, wenn dich hier alles nervt?
Glaube nicht, daß Du Masochist bist, oder?... Ich kenne genügend schweizer Piloten, die zu unserem Platz kommen und offenbar nicht solche "Probleme" haben wie Du!
Anhand Deiner Aussagen und der Wortwahl, kommt mir langsam der Verdacht, daß Du auch der Rubrik Piloten zu zuschreiben bist, die gegen alles und jeden sind, die irgendwie einen Behördlichen Anschein haben... Naja, Deine Meinung!
Rechtgeben muß ich Dir aber, was den Ton mancher FIS-Lotsen betrifft, da gibt es Deutschland leider große Unterschiede in der Freundlichkeit und beim Servicegedanken... sollte eigentlich nicht sein. Und die München FIR gehört leider nicht unbedingt immer zu den Aushängschildern...
So, und nun mal zu deinen Argumenten:
Zitat: |
dann wurde klar gesagt, dass man heute keine Verkehrsinformationen geben könne. LOGO!
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Da verweise ich nur auf das was ich bei Frankfurt geschrieben habe. Die Menge machts halt.
Zitat: |
nicht geben kann und auch nicht muss, warum also das ganze Theater,
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Die Frage kann ich dann Dir auch genauso provokativ stellen! Wozu INFO in der Schweiz, wenn man keine kriegt... Beschäftigungstherapie????
Zitat: |
Unter 7000 Fuss, wo im unkontrolierten Raum kein Trasponder geschaltet werden dürfen, kann es gar keine Information geben.
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Halte ich als generelle Aussage für Blödsinn, vor allem den letzten Teilsatz... Der macht nur Sinn in Bezug auf die Geländesituation in der Schweiz mit vielen Bergen und Tälern und dadurch mangelnder Radar- und Funkabdeckung.
7000ft MSL ??? oder GND??? Wohl eher MSL... etwas präziser solltest Du schon sein.
Und eines solltest Du nicht vergessen, wenn Du in Deutschland fliegst, gilt deutsches Luftrecht.
Da interessieren Eure heimatlichen Spezialitäten herzlich wenig.
Achja, das mit dem Transponder schlag Dir mal aus dem Kopf! Wenn Du in Deutschland fliegst, ist der Transponder über 5000ft MSL grundsätzlich auf 0022 zu schalten, darunter sollte er geschalten sein (0021).
Ausnahmen: Dringende Empfehlung zur Schaltung unterhalb 5000ft MSL im Bereich von Verkehrflughäfen ohne Airspace C sowie stark frequentierten Regionalflughäfen.
Hintergrund: Bessere Informationsgrundlage für den Radarlotsen (nicht FIS) sowie Erkennbarkeit des VFR-Verkehrs für TCAS.
Zitat: |
Der Aufruf, wie ich ihn immer wieder von DE Flugzeugen höre: "Bitte um Verkehrsinformation" ist bei uns also völlig daneben.
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Also für "daneben" halte ich für zu hart formuliert, man kommt schließlich in ein anderes Land und redet zunächst mal so, wie man es gewohnt ist. Daraus ist den DE-Piloten kein Vorwurf zu machen. Du hast schließlich auch Deine eigenen Gewohnheiten und Fehlerchen, was man ja an Deinen Äußerungen erkennen kann.
Ich darf daran erinnern, daß die Schweiz nicht das Fliegen erfunden hat... auch wenn man es nach Deiner Meinung so glauben könnte!
Ein bißchen mehr Toleranz wär hier schon angebracht... |
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swisscubpilot eddh.de-Premium-User
Hier seit: 03.06.2002 Beiträge: 218 Ort: CH-6052 Hergiswil
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Verfasst am: Di, 04 Jun 2002, 0:49 Titel: |
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ATCler
Wie alt bist Du? Hast Du ein Problem? Bist Du nun selber Pilot oder nur ein Pilotenhasser? Nichts von dem, was ich gesagt habe, ist inhaltlich falsch.
Ich fliege gerne in Deutschland und halte mich strikte an die Regeln, auch an jene, die ich vielleicht nicht unbedingt einsehe. Und ich denke auch, ich bin mit ihnen sehr vertraut. Etwas zu hinterfragen ist doch noch kein Verbrechen? Immer und überall gibt es Dinge, die verbesserungswürdig sind, sowohl in Deutschland, wie auch bei uns. Oder ist diese Überlegung nun auch schon wieder eine blasphemische Beleidigung?
Du meinst ich spreche dem Fluginformationsdienst seine Daseinsberechtigung ab? Da bist Du völlig falsch gewickelt. Ganz im Gegenteil, ich nutze diese Dienste selber gelegentlich und wünsche mir, dass sich die Leute die Kapazität frei halten, um uns Piloten jederzeit zu helfen und nicht einfach die Frequenz volllabern mit Dingen, die niemandem etwas nützen.
Es ist eben alles eine Frage der Philosophie: Soviel wie nötig, gegen soviel wie möglich.
Du kannst jetzt den Dampf ablasssen, denn ich ziehe mich in meinen Urlaub zurück und lasse Dich in Ruhe. Ich wünsche Dir eine ruhige Zeit, sei es an Deinem Pult oder auch hier im Forum. Sei lieb zu den Piloten, denn sie geben Dir Dein täglich Brot!
Ach ja, und flieg doch auch mal zu uns, damit Du mich nicht versehentlich massregeln musst, die Bestimmungen des eigenen Landes nicht zu kennen. 7000 MSL hat nun gar nichts mit den Bergen zu tun, das gilt im Flachland, gäll! :)
Hans der vorderhand noch immer mit seinem eigenen guten Namen unterschreibt |
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Pohleair Family-Member
Hier seit: 02.06.2002 Beiträge: 179 Ort: Dorfen i. Obb., N 48 16 3 E 12 09 7
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Verfasst am: Di, 04 Jun 2002, 7:53 Titel: Fluginformationsdienst |
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Uups, da wurde die Diskussion zwischendrin aber schon recht aufgeheizt geführt.
In einem Punkt muß ich Hans recht geben, und Thomas hat's ja auch in einem Nebensatz bemerkt: Der FIS München ist katastrophal. Woran das liegt ist mir nicht so ganz klar, denn die restlichen Bereiche in Deutschland, sei es Frankfurt, Bremen, Berlin können eine genauso gute und hilfreiche FIS bieten, wie man sie erwartet und braucht. Also ist's nicht ganz fair, den FIS München als Grundlage einer Verurteilung zu benutzen. Ich persönlich raste mein zweites Funkgerät rasch nach dem Start auf Frankfurt, Wien oder Zürich und melde mich dort an, sobald ich was höre.
Ich habe FIS bisher nicht als "Luftraumpolizei" erlebt außer in einem Fall, wo ein Motorsegler ohne Genehmigung durch den Anflugsektor München getuckelt ist und ich gebeten wurde, ihn zu identifizieren, weil ich nicht weit weg war. Ich habe geholfen, nicht, weil ich gerne petze, sondern weil ich es für erhebliche Verkehrsgefährdung halte, in 3000ft quer durch den ILS Pfad eines Verkehrsflughafens zu fliegen.
Ich muß aber persönlich zugeben, ich hätte die Geduld nicht, den FIS Dienst durchzuführen: Gerade an schönen Sams- Sonn- und Feiertagen ist es schon eine hohe Geduldsprobe, die Positionsmeldungen und Anfragen (meistens nach aktiven und inaktiven Kontrollzonen) der meisten Piloten abzuwarten. Anstatt den Funkverkehr kompakt und zügig anzuwickeln, wird herumgestammelt und mit ähhs und hmmms gedehnt, was das Zeug hält, anscheinend, damit der Funkspruch möglichst lange dauert, denn einen anderen Sinn kann's nicht haben. Ich verstünde durchaus, wenn ein FIS Lotse hier mal die Geduld verliert, denn ich verliere sie selbst recht häufig, wenn sich die Landesgrenze nähert und ich meinen Request to Leave absetzen müßte.
Das führt meine Gedanken zurück zur Flugfunkprüfung BZF und AZF: Die meisten Prüflinge haben riesenprobleme mit der Funkprüfung, weil sie auf Rückfrage des Prüfers nie sagen können, wo sie sind (und in der Prüfung kommt's ja nun wirklich nicht auf den Meter an).
Ich wünsche mir auch sehr, daß deutsche Flugplätze nach 19 Uhr noch anfliegbar wären und hätte auch kein Problem damit, Flugleiterlos zu fliegen. Ich bin aber nicht sicher, ob das Gros der VFR Sams- Sonn- und Feiertagspiloten mit blind gesendeten Positionsmeldungen zurechtkämen oder in der Lage wären, korrekte eigene Positionsmeldungen abzugeben, die nicht vom Flugleiter korrigiert oder zumindest bestätigt werden.
Dabei denke ich, ist das Wissen um die eigene Position, Richtung und Absicht doch eine essentielle Grundlage des Fliegens? Die Kommunikation dieser 3 Parameter per Funk kann doch alleine nicht das Problem sein? |
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