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27.02.2004

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Nichts gegen Flugleiter!

Die Diskussion flammt immer wieder auf - oder geht nicht zuende: "Brauchen wir die Flugleiter noch?"

Schon dass dieses Thema immer wieder Gesprächsstoff ist, macht deutlich, wie sehr uns - Piloten und Flugleiter - diese Frage beschäftigt. Und nur allzu leicht tun sich da Fronten auf. In der Hitze der Diskussionen steigert sich der Tenor der Piloten schnell dahin, dass Flugleiter generell überflüssig sind und am Besten ganz abgeschafft gehören. Und verständlicherweise halten da die Flugleiter dagegen, wer will schon abgeschafft werden! Und so entwickeln sich in solcherlei Diskussionen Kontroversen, die so unnötig sind, wie ein Kropf. Und zu denen dann verbissen die passenden Argumente gezimmert werden.

Piloten wissen dann von Flugleitern zu berichten, die NICHT gesagt haben, dass in der Platzrunde noch ein anderes Flugzeug ist(!), und Flugleiter schildern Situationen, in denen sie durch eine Art Staffelung 'Ordnung' in ihre Platzrunde gebracht und damit unter Umständen Schlimmes verhütet haben.

Beides ist Nonsens. Piloten haben in der Platzrunde (und möglichst auch sonst...) selber aufzupassen! Wenn dabei ein Flugleiter unterstützt, indem er auf die Verkehrssituation in der Platzrunde hinweist, dann ist das OK und vielleicht sogar höchst willkommen. Aber wenn der Flugleiter über den Platzrundenverkehr keine Aussagen macht, dann ist das erst Recht OK, denn es ist nicht seine Aufgabe, in aller Regel ist er gar nicht entsprechend ausgestattet, technisch wie rechtlich, so etwas zu verbindlich zu tun.

Da stellt sich doch viel eher die Frage: "Brauchen wir solche Kontroversen?" Brauchen wir nicht. Und was wir am allerwenigsten gebrauchen können, sind Fronten und Grabenkriege in der Allgemeinen Luftfahrt. Eine intern uneinige Gemeinschaft hat im Außenverhältnis kaum eine Chance.

Denn worum geht es eigentlich? Es geht nicht darum, den Flugleiter abzuschaffen. Ich bezweifle sehr, dass dadurch die Landegebühren spürbar sinken würden, wohlgemerkt: wir sprechen von unkontrollierten Plätzen, in erster Linie von PPR- Plätzen, auf denen die Landegebühren ohnehin nicht zum Aufstöhnen führen! Und ein guter Flugleiter kann durchaus eine willkommene Hilfe auch für Piloten in der Luft sein, controller-infizierte Flugleiter kann man ausblenden. Nein, es geht darum, unkontrollierte Plätze auch dann anfliegen zu dürfen, wenn gerade mal kein Flugleiter vor Ort ist. Die örtlich festgelegten Ruhezeiten, beispielsweise mittags oder nach Sunset, sollten dabei durchaus weiterhin eingehalten werden.

An unkontrollierten VFR-Plätzen muss kein Flugleiter lenkend eingreifen. Wenn keine VMC herrschen, hilft da auch kein Flugleiter was. Schön, wenn einer da ist, der die eine oder andere sinnvolle Info geben kann - essentiell ist das aber nicht. Darf es gar nicht sein, denn wenn wir ohne "Wind steht auf der Bahn!" nicht landen könnten, sollten wir besser gleich zu Hause bleiben.

Wäre Starten und Landen auf unkontrollierten Plätzen generell auch ohne anwesenden Flugleiter erlaubt, wäre uns ein gut Teil geholfen, wir müssten nicht immer wieder auf Alternates ausweichen und die Passagiere per Taxi zum Termin bringen. Fertig. Den Flugleiter darüber hinaus dann noch ganz nach Hause schicken? Warum? Damit die Landegebühren von acht Euro auf vielleicht fünf Euro sinken? Na, das würde das Fliegen ja ungemein verbilligen... ;-)

Nein, lasst die Flugleiter ihren Job machen, die meisten tun ihn nicht nur gut, sondern auch sehr motiviert. Und helfen so manchem unsicheren Kandidaten.

Aber vor allem: Lasst uns, statt gegeneinander anzustinken, lieber gemeinsam unsinnigen Restriktionen in der Allgemeinen Luftfahrt bei uns entgegentreten!

Euer


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